Newsletter August 2023

Tierschutzdemo in Hamburg

Dass es für viele Tierheime immer enger wird, hat Frank Weber, Leiter des Franziskus Tierheims Hamburg, bereits im vergangenen Dezember vorausgesagt - und im bmt-Newsletter die Petition zur Verwendung der Hundesteuer für den Tierschutz vorgestellt.
Nun wurde bei einer großen Tierschutzdemo am 11. August auf dem Hamburger Rathausmarkt der Zehn-Punkte-Plan von Frank Weber, Janet Bernhardt vom HTV sowie Thomas Schröder vom Deutschen Tierschutzbund stellvertretend für die Hamburger Tierschutzvereine an der Rathaustür angebracht und anschließend an die Stadt übergeben.
Dieser Plan umfasst die Forderungen der Hamburger Tierschützer zur Kostenübernahme der Wildtierversorgung, einer Sozialallianz, Kastrationspflicht für Freigängerkatzen und viele weitere wichtige Punkte.
Er gilt jedoch nicht nur für Hamburg, sondern spiegelt die Probleme des Tierschutzes deutschlandweit wider. Was in Hamburg mit einer Demo begonnen hat, wird sich hoffentlich bald im ganzen Land fortsetzen: die Forderung nach Übernahme der Kosten und der Verantwortung durch Städte und Kommunen – für alle Tiere in den Tierheimen.

Hochbetrieb im Katzenbereich

Im Brinkumer Tierheim Arche Noah herrscht Hochbetrieb in der Katzenabteilung.
Über 50 Kitten müssen derzeit von den Tierpfleger*innen versorgt werden. Zum Glück kamen viele der Kleinen mit ihren Müttern im Tierheim an, was die Pflege etwas erleichtert. Unter normalen Umständen hätten die Kleinen nach und nach bereits ausziehen können, aber leider war das Glück nicht auf der Seite des Tierheims. Eine Pilzinfektion rauschte durch die ganze Kittenpopulation. Die jungen Katzen sind besonders anfällig für die Hautkrankheit, da ihr Immunsystem noch nicht sehr stabil ist.
Und somit lag die Vermittlung der jungen Katzen erst einmal still, doch zum Glück erholen sich die Kitten langsam und werden fitter. Die Pflege der Kleinen ist besonders aufwendig, gefüttert werden sie deutlich häufiger als die ausgewachsenen Tiere. Körperkontakt und Kuscheln gehören auch mit zur Pflege, damit die Kleinen zahm und freundlich werden.
So viele Kitten hätten verhindert werden können, wenn sich mehr Tierbesitzer*innen an die Kastrationspflicht halten würden.

Ein Kalender-Shooting der besonderen Art

Wie Sie wissen, ist unser Tierheim Bergheim derzeit eine einzige Großbaustelle.
Alle alten Gebäude wurden in den letzten Monaten abgerissen und auf dem Gelände wird in den nächsten zwei Jahren ein modernes, tiergerechtes Hundehaus mit angeschlossener Kleintierstation entstehen.
Als nun das diesjährige Kalendershooting anstand, war guter Rat teuer: in welcher Kulisse fotografieren wir die Hunde, wenn kein Stein mehr auf dem anderen steht?
Die Kolleg*innen machten aus der Not eine Tugend und organisierten eine Mega-Fotosession – mitten auf der Baustelle! Die Hunde posierten vor Baggerschaufeln, in Schubkarren, im Matsch und sogar auf dem Schoß des Baggerfahrers.
Freuen Sie sich jetzt schon auf den lustigsten und außergewöhnlichsten Tierheimkalender, den die Welt je gesehen hat. Der Verkaufserlös fließt natürlich zu 100% in den Neubau.

Wenn die Verantwortung zur Last wird...

Fina und Fiona sind Schwestern (*2019) und wurden von ihren Vorbesitzern einfach in Transportboxen vor der Kasseler Wau-Mau-Insel abgestellt, als man die Verantwortung für die beiden Samtpfoten nicht mehr tragen wollte oder konnte.
Fina hatte einen angespannten Bauch und schmerzhafte Entzündungen im Genitalbereich: Eine fortgeschrittene Gebärmutterentzündung machte eine Not-OP erforderlich, diese war zum Glück erfolgreich und Fina erholte sich gut.
Bei ihrer Schwester Fiona wurden eine akute Bauchspeicheldrüsen- und eine Leberentzündung festgestellt. Darüber hinaus eine Niereninsuffizienz und Diabetes, die mit einer Spezialdiät behandelt werden müssen.
Fina und Fiona stehen leider nur beispielhaft für die vielen Fälle von ausgesetzten und kranken Tieren, die in diesem Jahr vermehrt im Tierheim gelandet sind, weil es in unserer Gesellschaft üblich geworden ist, sich der Verantwortung zu entziehen und auf andere abzuwälzen.
Eine mehr als traurige Entwicklung, oder?

Tage der Offenen Tür im Tierheim Elisabethenhof

Das Tierheim Elisabethenhof lädt Sie ganz herzlich zum Tierheimfest am 02. und 03. September ein.
Jeweils von 12 Uhr bis 17Uhr können die Besucher*innen leckere vegane Speisen genießen, am köstlichen Kuchenbuffet schlemmen, den Süßigkeiten-Stand plündern, über den Flohmarkt schlendern oder attraktive Preise bei der Tombola gewinnen.
Ebenso gibt es wieder einige Informationsstände und Gastvereine, den traditionellen Mischlingshundewettbewerb, welcher am Sonntag stattfindet, sowie viele weitere Programmpunkte.
Die kleinen Besucher*innen können in der Kinderecke beim Dosenwerfen ihr Glück versuchen, sich funkelnd mit Glitzer-Tattoos präsentieren, mit dem NABU Bingenheim basteln und sich auf der Hüpfburg austoben.

Mini-Miezen und der große Schnupfen

Etwas verspätet, dafür umso heftiger ist die Kittensaison auch im Tierhafen angelaufen.
Sieben auf einen Streich zogen Ende Juli völlig verschnupft und ziemlich garstig unters Dach des großen Katzenhauses.
Vom direkten Menschenkontakt waren die meisten von ihnen zunächst gar nicht angetan und ließen zur Begrüßung ihr furchterregendstes Fauchen hören.
Vier Wochen später sieht die Situation schon deutlich entspannter aus. Misty, Pyro, Ashley, Giovanni, Koga, Rocco und Major Bob lassen sich inzwischen schnurrend schmusen und toben begeistert durch ihr Kinderzimmer. Das Niesen wird seltener, die fliegenden Popel weniger und aus den Schniefnasen ertönt schon kein Schnorcheln mehr.
Das Tierheim freut sich über Unterstützung für seine kränkelnden Schützlinge!
Für die schnelle Soforthilfe ist ACC direkt in Pulverform gefragt.
Über finanzielle Zuwendungen für die Krankenkassen der Tiere ist das Team sehr dankbar!
Kasseler Sparkasse
IBAN: DE19 5205 0353 00000 70700
BIC: HELADEF1KAS
Verwendungszweck: "Tierhafen"
oder per PayPal

Endlich ein Zuhause für Casper

Nach zwei langen Jahren „Einzelhaft“ im Tierheim hat es der taube Kater Casper endlich geschafft.
Neben seiner lauten Stimme zeigte er leider einige Verhaltensauffälligkeiten, die eine Vermittlung sehr schwierig machten.
Doch ganz unauffällig schlich er sich in das Herz einer ehrenamtlichen Helferin. Die sprach schließlich das Pfullinger Team an und bat, Casper bei sich aufnehmen zu dürfen. Seit einem Monat lebt er nun dort, hat sich super eingelebt und offenbart täglich mehr positive Facetten seiner Persönlichkeit. Er wirkt sehr entspannt, miaut kaum noch laut und spielt und schmust sehr gerne. Seine typisch „Casper‘schen“ Momente hat er immer noch, aber auch diese scheinen seltener zu werden. Casper ist für das Paar eine Herausforderung, gleichzeitig macht er ihr Leben ein bisschen reicher, liebenswerter und manchmal auch lauter.
Ein wunderbares Happy End!

54 Kilogramm geballte Lebensfreude...

.. aber wehe, wenn sie losgelassen werden!
Patou ist ein wirklich bärenstarker Typ, aber sogar die erfahrenen Kolleg*Innen im Tierheim Köln-Dellbrück haben ihre Problemchen, wenn es darum geht, ihn an der Leine zu führen. Dabei ist er ein wirklich lieber Kerl, er weiß nur leider absolut nicht, wie viel Kraft in ihm steckt.
Genau das war auch das Problem in seinem ehemaligen Zuhause. Seine Besitzerin war mit ihm körperlich dermaßen überfordert, dass sie ihn mit der Feuerwehr abholen und ins Tierheim bringen ließ.
Nun ist er erneut auch der Suche nach dem großen Glück. Für Patou wünschen die Kolleg*innen sich nette Menschen, die sich nicht nur mit Hunden gut auskennen, sondern ihm körperlich in jeder Situation gewachsen sind. Idealerweise verfügt man über ein bis zwei Popeye-Arme.
Melden Sie sich gerne in Köln-Dellbrück, wenn Sie den zweijährigen Cane Corso-Mischling kennenlernen möchten – er ist wirklich ein ganz toller Hund!

Berlin - Hauptstadt der Tierversuche

Tierversuche müssen laut Tierschutzgesetz beantragt und von der zuständigen Behörde genehmigt werden. Dies soll sicherstellen, dass Tierversuche „auf das unerlässliche Maß beschränkt“ werden. Die zuständige Behörde in Berlin ist das Landesamt für Gesundheit und Soziales. Dieses genehmigte im Jahr 2022 118 Anträge und lehnte nur 5 ab. Und dies, obwohl die beratende Expertenkommission in nur knapp 6 Prozent uneingeschränkte Zustimmung empfahl, laut Artikel in der "Berliner Zeitung“.
Allerdings hat die Expertenkommission nur eine beratende Funktion und keine Entscheidungsgewalt. Die Mitglieder der Expertenkommission beklagten, dass ihre Unterlagen unvollständig gewesen seien und wichtige Informationen zur Beurteilung schlichtweg fehlten.
Beispielsweise welche Substanz getestet wird? Und wie stark die Tiere leiden? Oder gegen welche Krankheit die Substanz helfen soll und welche Defekte neu gezüchtete Tiere haben sollen?
Ein Skandal, findet unsere Berliner bmt-Geschäftsstelle und "solche Praktiken verhöhnen das Tierschutzgesetz", so Geschäftsstellenleiter Rolf Kohnen.
Daher fordert die Berliner Tierschutzbeauftragte Dr. Kathrin Herrmann eine umfassende Untersuchung durch den Berliner Senat.

Termine

Falls Sie eines unserer Tierheime besuchen möchten, rufen Sie bitte dort vorher an und erkundigen sich nach den derzeitigen Öffnungszeiten.

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