Newsletter September 2019

Die Arbeit in unseren Tierheimen und Geschäftsstellen ist vieles, aber eines ist sie mit Sicherheit nicht: langweilig. Wir lernen tagtäglich neue Tiere und ihre Schicksale kennen. Und treffen dabei auf sehr viele, sehr unterschiedliche Menschen. Manche davon beeindrucken uns nachhaltig. So wurden die Kollegen vom Tierheim Bergheim von einem Motorradclub zu einem Fotoshooting der besonderen Art in die Eifel eingeladen. Auf solche tierlieben Menschen hoffen auch die Mitarbeiter im Tierschutzzentrum Pfullingen, denn sie benötigen dringend ein neues Winterquartier für ihre zahlreichen Wasserschildkröten.

Ihr bmt-Team

Neue Kinder- und Jugendtierschutz-Homepage

Eine neue Kinder- und Jugendtierschutz-Homepage des bmt ist online gegangen.

Die drei hessischen Tierheime des bmt e.V. in Bad Karlshafen, Kassel und Reichelsheim informieren Kinder, Jugendliche und Lehrer über ihre jeweiligen Aufgaben, Ziele und natürlich auch ihre tierischen Bewohner. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Infos rund um den Tierschutz, artgerechte Tierhaltung, aktuelle Termine, Tierschutz-AGs, Schüler-Wettbewerbe, Downloads und noch vieles mehr.

Neugierig geworden? Dann bitte unbedingt reinschauen und weitersagen.

Bailey - mit Volldampf ins neue Leben

Die kleine Bailey hatte keinen guten Start ins Leben. Sie wurde zusammen mit dem kleinen Jim, der leider verstorben ist, und anderen Junghunden sichergestellt. Wie Jim war auch Bailey nicht ganz fit und es bestand der Verdacht, dass sie einen Herzfehler hat. Doch im Gegensatz zu Jim meinte es das Schicksal gut mit ihr. Sie wurde gegen Parasiten und Lungenentzündung erfolgreich behandelt und wurde immer stärker und kräftiger. Tierheimleiter Karsten Plücker stellte Bailey, nachdem sie völlig genesen war, im hr-Fernsehen vor, um auf ihr Schicksal aufmerksam zu machen. Sie war der Star der Sendung und bekam viele Anrufe - doch viele Anrufer bedeuten nicht automatisch, dass auch die richtigen Menschen dabei sind. Doch Bailey hatte erneut Glück: Ein sehr nettes Ehepaar mit Ersthund aus der Nähe von Aachen verliebte sich in sie und erfüllte alle Voraussetzungen für eine Adoption. Auch der Herzfehler war kein Problem für ihre neuen Menschen. Und so durfte Bailey in ihr neues Zuhause umziehen. Nun ist sie dort der Star und wird von allen in ihrem neuen Leben willkommen geheißen: Die Nachbarin mit Hund ist Baileys Patentante, beim Tierarzt erhielt sie ein Willkommens-Geschenk und auch im Tierbedarfs-Laden erhielt sie ein Präsent zur Begrüßung. Das Schönste aber ist, dass ein erneutes Herzultraschall zutage brachte, dass ihr Herz völlig in Ordnung ist und sie keine Medikamente mehr benötigt. Nun kann sie mit Volldampf ins neue Leben durchstarten!

Zu dritt den Lebensabend genießen...

Im Tierheim gibt es immer wieder Tiere, die länger auf ein neues Zuhause warten müssen. Bei den Katzen zum Beispiel ist es oft die Schüchternheit. Sie verstecken sich und werden deshalb nicht gesehen. Aber auch das Alter und die Gesundheit spielen eine große Rolle. Die meisten Menschen adoptieren lieber junge, gesunde Tiere.
Im Newsletter März 2019 konnten wir über die 16jährige Molly berichten, die ein tolles Zuhause bei netten Menschen gefunden hat. Leider hat sie im Sommer ihren Katzenkumpel verloren, sodass für sie wieder ein neuer Freund gesucht wurde. Als ihre Familie im Elisabethenhof anrief, um sich beraten zu lassen, legte man ihnen die schüchterne, 12jährige Emmi ans Herz, die schon seit zwei Jahren unbeachtet im Tierheim lebte. Nach einem Kennenlernen wurde schnell klar, dass Emmi bei Molly und ihrer Familie einziehen würde. Als der Tag des Auszuges näher rückte, hatten die Katzfreunde die Idee, dass Emmi doch gleich auch ihren Tierheimfreund „Felix“ mitbringen könne. Emmi hatte im Tierheim den herzkranken Kater Felix kennen- und lieben gelernt. Das alte Mädchen war durch den 3jährigen Kater regelrecht aufgeblüht.
Mittlerweile leben die drei Katzen Molly, Emmi und Felix glücklich zusammen und tauen Tag für Tag immer mehr auf. Mehr Bilder aus dem tollen Zuhause sehen Sie auf der Homepage des Tierheims Elisabethenhof.

Ein Unglück kommt selten allein...

Randy wurde im Februar 2014 in unserem Tierheim Hage abgegeben. Ein Jahr später fand der freundliche Rüde ein schönes Zuhause und durfte sein Leben endlich wieder genießen.

Leider sollte dies nicht für immer sein, das Schicksal meinte es nicht gut mit ihm. Im August verstarb sein Frauchen und er musste zurück ins Tierheim. Als ob das nicht genug des Unglücks war, musste dem armen Kerl jetzt auch noch ein Auge entfernt werden. Da auch das zweite Auge keine volle Sehkraft mehr hat, suchen wir für den zehnjährigen Randy ganz dringend ein ruhiges „behindertengerechtes“ Zuhause.

Bei Interesse melden Sie sich bitte bei den Kollegen im Tierheim Hage.

Tierliebe Biker

Am letzten Sonntag folgten die Kollegen aus unserem Bergheimer Tierheim einer Einladung der ganz besonderen Art.

Der Biker-Club "Choppers N Partys" hatte in der Eifel ein Fotoshooting für den guten Zweck organisiert. 80 Biker aus ganz Deutschland trafen sich bei strahlendem Sonnenschein, um sich vor außergewöhnlicher Kulisse fotografieren zu lassen. Die Motoren knatterten und die Spendendose füllte sich im Minutentakt.
Biker sind offensichtlich extrem tierliebe Menschen, denn es kam der stolze Betrag von 2070,- Euro zusammen!

Das Tierheim durfte anschließend eine Futterwunschliste schreiben und freut sich jetzt auf die XXL-Lieferung für ihre Vierbeiner!

Der Winter naht...

…und dieses Jahr stellt er die Pfullinger Kollegen vor ein besonderes Problem: Mittlerweile ist der Bestand an Wasserschildkröten auf knapp 20 gestiegen – alle davon Fundtiere, Abgabetiere oder Übernahmen aus anderen, überfüllten Tierheimen. Einige Tiere konnten den Sommer in einem großen Teich genießen, doch eine Überwinterung ist hier aufgrund der kalten Temperaturen nicht möglich. Bisher dienten zwei Zimmer der Hundequarantäne als Ausweichmöglichkeit für mehrere Becken und Aquarien, doch seit kurzem sind die fensterlosen Räume aufgrund von Schimmelbefall nicht mehr nutzbar. Wohin also mit den 20 Wasserschildkröten?
Geplant ist ein großer Container, der ausreichend Platz bietet, um alle Wasserschildkröten zu überwintern. Die Kosten für den Container und die Einrichtung betragen mehrere tausend Euro – ein ziemlich großer Batzen für das Tierheim. Gibt es vielleicht Schildkrötenfreunde, die diese wichtige Anschaffung unterstützen würden? Jeder Euro hilft!

Bank: Kreissparkasse Reutlingen
IBAN: DE31 6405 0000 0000 7578 89
BIC: SOLADES1REU
Verwendungszweck: Wasserschildkröten

Alle Schildkröten sind übrigens auf der Suche nach einem schönen, großen Zuhause.

Tierschutzbeauftragte/r für NRW ab 2020 geplant

Die Landesregierung NRW beabsichtigt im nächsten Jahr die Stelle eines Tierschutzbeauftragten einzurichten.
Anders als in den anderen Bundesländern sollen sich dessen Aufgaben jedoch nur auf den Bereich der landwirtschaftlichen Nutztiere beschränken. Der oder die Tierschutzbeauftragte soll direkt beim Ministerium angesiedelt, aber politisch unabhängig sein.

Der bmt begrüßt dies grundsätzlich, es bleibt jedoch abzuwarten, mit welcher personellen und finanziellen Ausstattung die Stelle versehen wird und welche Kompetenzen und Freiheiten der oder die Beauftragte letztlich hat, den Tierschutz zu stärken.

Berliner Pandakinder und Artenschutz?

Der Zoo Berlin hat ein neues Highlight: Am 31. August 2019 brachte das Panda-Weibchen Meng Meng zwei Jungtiere zur Welt. Diese beiden Jungtiere sind die ersten, die in einem deutschen Zoo geboren wurden. Das Panda-Weibchen Meng Meng und das Panda-Männchen Jiao Qing stammen aus dem chinesischen Forschungszentrum Chengdu. Beide Tiere sind befristete Leihgaben an den Berliner Zoo.

Diese Tierhaltung hat mit Artenschutz jedoch wenig zu tun. Im Freiland gibt es ca. noch 1.800 lebende Tiere. In europäischen Zoos werden insgesamt knapp ein Dutzend Tiere gehalten und Nachzuchten sind extrem selten. Gleichzeitig sind die Kosten für Berlin riesig: Allein die Futterkosten für die beiden ausgewachsenen Pandas beliefen sich im vergangenen Jahr auf 220.000 Euro. Der Ausbau des Panda-Geländes hat rund zehn Millionen Euro gekostet. Und Berlin muss jährlich eine Leihgebühr von 1 Million Euro entrichten.

So bleibt die Frage, ob dem Artenschutz nicht besser gedient wäre, diese Summen in den Schutz der bedrohten subtropischen Bergwälder in China zu investieren - dort, wo die Pandas wirklich zu Hause sind.

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