Newsletter Oktober 2025

Kleine Helden des Tierheimalltags

Als die Postbotin kürzlich ein Paket im Kasseler Tierheim „Wau-Mau-Insel“ abgab, dachten sich die Mitarbeiter zunächst nichts dabei. „Tierheim Wau-Mau-Insel – z. Hd. Rita“ stand auf dem Adressaufkleber. Im Paket befand sich ein handgeschriebener Brief eines Jungen namens Moritz: „Liebe Rita, ich heiße Moritz und habe dir am Tierheimfest die Tüte mit Kalbswurst und meinem Taschengeld geschenkt. Heute schicke ich dir ein Geschenk. Ich wünsche dir, dass du ein Zuhause findest. Liebe Grüße, Moritz.“ Neben dem Brief befanden sich im Paket auch Leckerlis von Ritas Spezialfutter (Urinary), eine Kuscheldecke und ein Stofftier.
Nicht nur Rita, sondern auch die Tierheimmitarbeiter haben sich riesig über das Überraschungspaket gefreut und waren ganz gerührt von der Empathie des kleinen Jungen. Während andere Kinder überlegen, was sie sich alles von ihrem Taschengeld kaufen können, hat Moritz darüber nachgedacht, wie er Rita glücklich machen kann. Mit dieser kleinen Geste hat er etwas ganz Großes gezeigt.
Die Tierheimmitarbeiter haben Moritz eingeladen, Rita einmal persönlich zu treffen. Beide haben sich über die Begegnung außerhalb des Zwingers sehr gefreut – und Rita natürlich über die Extraportion Leckerlis!
Danke, Moritz, für dein großes Herz! 

Stubentiger mit besonderen Bedürfnissen

Bis Mitte Oktober hat der Tierhafen über das Jahr verteilt bereits fast 100 Fundkatzen aufgenommen.
Darunter waren jede Menge Kitten, kleine Familien, aber auch erwachsene Tiere, die heimat- und schutzlos umherirrten. Sie alle bekommen im Tierheim nicht nur Obdach, sondern auch die medizinische Grundversorgung. Während vielen Samtpfoten so der Weg ins eigene Zuhause geebnet werden konnte, warten einige Kandidaten länger auf ihr Glück. Insbesondere für die positiv auf FIV und FeLV getesteten Vierbeiner bleiben Anfragen Mangelware und die betroffenen Seelchen werden zum „Ladenhüter“.
Das Team in Bad Karlshafen würde sich riesig freuen, wenn sich schnellstmöglich ein Zuhause in Wohnungshaltung für die lustigen Brüder Steve & Clint, die Senioren Gesine & Wooky sowie den strammen Kater Halvar (im Bild) fände.
Der Tierhafen freut sich auch über Paten für die betroffenen Tiere, die auf der Homepage vorgestellt werden.

Ein wunderschönes Fest...

Im September feierte das Tierschutzzentrum Pfullingen sein 20-jähriges Jubiläum.
Ein kunterbuntes Festprogramm sorgte für einen kurzweiligen Aufenthalt im Tierheim. Auch das Wetter spielte mit: Zwei Tage Sonnenschein sorgten für perfekte Bedingungen. Für das leibliche Wohl der Gäste war mit salzigen und süßen Leckereien ebenfalls gesorgt. Das Bühnenprogramm wurde mit zwei berührenden Reden von Karsten Plücker, dem 1. Vorsitzenden, und Dr. Uwe Wagner, dem Geschäftsstellenleiter und Vorstandsmitglied, eingeleitet.
Anschließend wurden einige langjährige Begleiter des Tierschutzzentrums Pfullingen geehrt. Unter den Geehrten waren Handwerker und Ehrenamtliche sowie der Leiter des Veterinäramts. Sie alle haben in den vergangenen Jahren Seite an Seite mit den Mitarbeitern des Tierschutzzentrums für das Wohl der Tiere und Menschen im Erdhügeltierheim gesorgt. Als besondere Anerkennung gab es für jeden eine gerahmte Karikatur eines bekannten Karikaturisten, die im Festzelt für große Heiterkeit sorgte.
Alles in allem war es ein rundum gelungenes Fest mit zahlreichen Besuchern.

Ein kleiner Schritt in die richtige Richtung

Sicherlich kennen viele die Bilder aus Dokumentationen: schwer verletzte Igel, verursacht durch Mähroboter, die nachts das Gras im Garten trimmen sollen. Trotz des angeblichen Igelschutzes vieler Hersteller gab es auch in Hamburg jedes Jahr mehrere hundert verletzte Tiere, die in Wildtierstationen und Tierheimen behandelt und aufgepäppelt werden mussten.
Nun hat auch Hamburg endlich Fakten geschaffen: In einer kürzlich erlassenen Allgemeinverfügung heißt es: „Zum Schutz von Igeln und anderen kleinen Wildtieren ist der Betrieb von Mährobotern im gesamten Gebiet der Freien und Hansestadt Hamburg nur zulässig in der Zeit von 30 Minuten nach Sonnenaufgang bis 30 Minuten vor Sonnenuntergang.“ Dass dieser Schritt mehr als überfällig ist, ist offensichtlich – schließlich sollte der Wunsch nach einem „englischen“ Rasen nicht zulasten der in den Städten lebenden Wildtiere gehen.
Dies ist ein kleiner Schritt in die richtige Richtung, der jedoch noch deutschlandweit ausgeweitet werden muss, denn bisher gilt er nur in einzelnen Kommunen und Städten … wie eben jetzt endlich in Hamburg.
Der bmt begrüßt die überfällige Allgemeinverfügung ausdrücklich.

Laternenlauf am 16. November im Tierheim Köln-Dellbrück

Anlässlich Sankt Martin veranstaltet das Tierheim Köln-Dellbrück bereits zum 19. Mal einen Laternenlauf mit Hunden.
Mit bunten Laternen, Fackeln und Blinklichtern geht der Zug aus Zwei- und Vierbeinern durch den Wald rund um das Tierheimgelände. Im Anschluss gibt es Glühwein und Weckmänner. Die Veranstaltung erfreut sich immer großer Beliebtheit, bis zu 300 Besucher samt vierbeiniger Begleitung waren schon dabei! Darunter sind auch immer viele ehemalige Schützlinge aus unserem Tierheim, über die sich die Mitarbeiter besonders freuen. Getreu dem Motto „Hunde laufen für Hunde” kommt der gesamte Erlös natürlich den Tieren zugute.
Die Kölner Kollegen freuen sich über jeden, der sie am 16. November begleitet – egal, ob mit oder ohne Hund. Gegen eine Spende von 10 Euro erhält jeder Teilnehmer eine Laterne und einen Weckmann, die Hunde bekommen ein Leckerchen.

Loki - das Sorgenkind in der Arche Noah

Loki ist trotz seiner zehn Jahre ein sehr lebensfroher und liebenswerter Hütehund-Mischling.
Was macht ihn also zum Sorgenkind? Loki ist auf unerklärliche Weise akut erblindet. Er scheint noch einige Umrisse erkennen zu können, seine tatsächliche Sehkraft hat er jedoch verloren. Dies ist für Loki sehr problematisch, besonders im hektischen Tierheimalltag, in dem ihm oft die Anleitung fehlt. Er läuft häufig gegen Zäune oder stolpert über kleine Hindernisse.
Loki kam nach langer Zeit zurück ins Tierheim Arche Noah. Er war gut vermittelt, musste aber aufgrund einer Erkrankung seiner Halterin in ein neues Zuhause umziehen. Hier kam es zu einigen Zwischenfällen – das Team ist sich mittlerweile sicher, dass dies an Lokis Erblindung lag und er sich vermutlich erschreckte und zuschnappte. Nun ist Loki bereits seit ein paar Monaten zurück im Tierheim. Er wurde medizinisch komplett durchgecheckt, aber es gibt keine Hinweise darauf, wie die Erblindung zustande kam. Loki ist ein sehr freundlicher, verspielter und intelligenter Senior. Er ist für sein Alter sehr agil und geht gern spazieren. In seinem ersten Zuhause hat Loki eine Menge gelernt. Er beherrscht nicht nur die Grundkommandos, sondern auch viele lustige und nützliche Tricks. Im Kontakt mit Artgenossen soll er keine Probleme haben. Katzen kennt er aus der Distanz und zeigt sich auch hier freundlich bis neugierig.
Loki würde sich über ein ebenerdiges Zuhause freuen, in dem Menschen leben, die auf seine Umstellung in die Welt der Blinden Rücksicht nehmen. 

 

Schwanensee in Kirchwald

Seit Januar waren 24 Schwäne als Pfleglinge bei der Wildvogel-Pflegestation zu Gast.
Einem von ihnen steckte ein großer Angelhaken im Fuß, der nur mithilfe eines Spezialgeräts entfernt werden konnte. Einem anderen hatte sich ein Angelhaken im Hals festgehakt. Ein Schwan hatte sich in einem Bauzaun verfangen und sich dabei den Flügel verletzt. Ein Schwan hatte mehrere blutige Wunden, die versorgt werden mussten – er war von Artgenossen attackiert worden – ja, auch bei Schwänen gibt es Mobbing. Mitarbeiterinnen eines Tierheims brachten ein mutterloses Schwanenjunges in einer vierstündigen Autofahrt vom Schwarzwald nach Kirchwald. Vier Schwanenkinder, die allein auf einer Autobahn umhergeirrt waren, nahmen es ganz selbstverständlich in ihre Gruppe auf. Über fünf Monate wuchs die kleine Bande in Kirchwald auf.
Inzwischen schwimmen alle Schwäne wieder auf ihren vertrauten Flüssen und Seen. Das Mobbing-Opfer hat eine neue Heimat gefunden, und die ehemaligen Schwanenkinder aus der Fünfer-Bande erkunden als stattliche Jungschwäne ihr neues Zuhause an der Mosel.

Der Zahnarzt im Pferdestall

Vor kurzem war der Pferdezahnarzt bei den Eringer Gnadenbrotpferden und dem Esel im Einsatz. Auch Tiere müssen manchmal unangenehme Behandlungen über sich ergehen lassen. Der Aufwand ist beträchtlich, denn in den meisten Fällen ist eine Sedierung notwendig, weshalb zusätzlich ein Tierarzt hinzugezogen werden muss. Es werden etliche Gerätschaften benötigt, um solche Behandlungen vorzunehmen. Ansonsten läuft es wie beim Human-Zahnarzt: Es wird gebohrt, Zahnstein wird entfernt und ein Zahn musste gezogen werden.
Alle Tiere haben diese notwendige Prozedur gut überstanden – auch dank der ruhigen und gelassenen Art des Pferdezahnarztes und seines Teams.

Ungewöhnliche Flaschenkinder im Elisabethenhof

Ende September erreichte das Tierheim eine Anfrage, ob eine Kaninchenmutter mit fünf Jungtieren abgegeben werden könne. Die Häsin war vom Balkon gestürzt und hatte sich ein Bein gebrochen. Eine Behandlung kam für die Halter aus Kostengründen nicht infrage. Die Kollegen sagten die Aufnahme zu.
Am nächsten Tag folgte der nächste Anruf: Drei der Babys waren inzwischen verstorben und die Haltung sollte nun vollständig beendet werden.
Zusätzlich wurde eine weitere Mutter mit drei Jungtieren sowie der kastrierte Vater abgegeben. Bei der Ankunft war der Zustand der Jungtiere alarmierend: Zwei von ihnen waren stark abgemagert und kaum mehr als Haut und Knochen. Die Mütter hatten aufgrund falscher Ernährung keine Milch mehr, sodass eine Versorgung der Kleinen unmöglich war. Kurzerhand nahm eine Kollegin die zwei schwächsten Jungtiere mit nach Hause. Nach intensiver Versorgung und einigen kritischen Phasen entwickeln sich die beiden verbliebenen Jungtiere inzwischen erfreulich gut.
Dieser Fall zeigt deutlich, wie wichtig neben der Kastration eine artgerechte Ernährung bei Kaninchen ist.
Wer sich für diese Tiere entscheidet, sollte sich daher umfassend informieren, damit die Kaninchen gesund, zufrieden und sicher aufwachsen können.

Erntedankfest im Tierheim Bergheim

Letzte Woche haben die Kollegen aus Tierheim ihren Bauernhoftieren ein ganz besonderes Erntedankfest spendiert.
Neben Heimtieren leben in Bergheim auch Ziegen, Schafe, Enten, Gänse und Hühner. Sie alle stammen aus schlechter Haltung und dürfen auf einem eigenen Gelände im Tierheim bleiben, wo sie ein Leben lang tun und lassen können, was sie möchten. Mit einem großen Buffet voller Leckereien bedankten sich die Kollegen an diesem Tag bei ihren Tieren dafür, dass sie ihnen so viel Freude bereiten und dass sie mit ihnen zusammenleben dürfen.
In Bergheim wird viel Wert darauf gelegt, dass jedes Tier gleich behandelt wird. Es wird kein Unterschied zwischen Hund und Hahn gemacht! 

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