Newsletter November 2018

In jedem unserer Tierheime gibt es Tiere, die es leichter in der Vermittlung haben. Sie sind in der Regel jung, attraktiv, gesund und unkompliziert. Aber es gibt auch zahlreiche Bewohner, die es schwer haben, ein adäquates Zuhause zu finden. Uns speziell für diese Tiere einzusetzen, ist uns ein besonderes Anliegen. Die unsichere Hündin Mery beispielsweise muss nach einer Oberschenkel-OP nicht nur das Laufen, sondern auch das Vertrauen in Menschen neu lernen. Oder Schäferhundrüde Bruno, der zu den Langzeitbewohnern im Tierheim Bad Karlshafen zählt und schon lange auf seine Chance wartet. Aber auch im politischen Tierschutz erheben wir unsere Stimme für diejenigen, die nicht für sich selbst sprechen können, sei es im Rahmen des Verbandsklagerechtes, für die Opfer der Landesjagdgesetze oder die vielen Wildtiere, die immer noch in Zirkussen mitgeführt werden dürfen.  

Viel Vergnügen beim Lesen!

Ihr bmt-Team

Quo Vadis Tierschutzverbandsklagerecht NRW?

Vor fünf Jahren führte NRW die Tierschutzverbandsklage ein, die es anerkannten Tierschutzorganisationen ermöglicht, den Schutz von Tieren vor Gericht einzuklagen. Das Gesetz über das Verbandsklagerecht und Mitwirkungsrechte in NRW tritt jedoch mit Ablauf des 31.12.2018 außer Kraft, wenn es nicht von der Landesregierung aktiv verlängert wird. Bislang sind keine Schritte aus der Politik dazu eingeleitet. Vor diesem Hintergrund haben der bmt und andere besorgte Verbände eine Petition zum Erhalt des Verbandsklagerechts in NRW auf den Weg gebracht. Die Petition wird inzwischen von vielen Verbänden unterstützt. Rund 58.000 Unterstützer haben diese Petition bislang unterzeichnet. Die anerkannten Tierschutzverbände in NRW haben nun Ministerpräsident Armin Laschet angeschrieben, um ihm die Unterschriften persönlich zu übergeben. Aus Sicht der Verbände ist die Tierschutzverbandsklage der Lackmustest für ernst gemeinte Tierschutzpolitik in Nordrhein-Westfalen. In der ersten Dezemberwoche wird nun die endgültige Entscheidung der Landesregierung erwartet.

Mery sucht einfühlsame Menschen

Mery ist eine junge Mischlingshündin, die aus unserem Partnertierheim in Brasov kommt und nun im Tierheim Arche Noah lebt. Sie ist derzeit noch recht unsicher und muss viele alltägliche Dinge kennenlernen - sogar das Gassigehen war ihr fremd. Leider wurde bei Mery beim Tierarztcheck ein Bruch des Oberschenkels festgestellt, der zwischenzeitlich operativ gerichtet wurde. Nun muss Mery erst wieder richtig laufen lernen, aber mit etwas Geduld und viel Liebe wird dies sicherlich klappen. Für Mery werden Menschen gesucht, die genügend Zeit und Erfahrung mit unsicheren Hunden mitbringen. Ein ruhiges Umfeld und ein souveräner Ersthund, an dem sie sich orientieren kann, wären optimal. Der Besuch einer guten Hundeschule ist empfehlenswert. Wer Mery kennenlernen möchte, wendet sich bitte direkt an das Tierheim Arche Noah.

Trauriges Jubiläum in Berlin

"Die Vergabe öffentlicher Flächen an Zirkusse findet nur statt, wenn die artgerechte Tierhaltung sichergestellt wird." So steht es im rot-rot-grünen Berliner Koalitionsvertrag. Der Berliner Senat wollte daher in diesem Jahr die Fläche am Berliner Olympiastadion dem Berliner Weihnachtscircus nicht zum 25sten Mal vermieten. Daraufhin zog der Circus Voyage vor Gericht und gewann. Im Eilverfahren entschied die 1. Kammer des Berliner Verwaltungsgerichts, dass der Berliner Weihnachtscircus seine Zelte aufschlagen darf mit der Begründung, dass der im Koalitionsvertrag vereinbarte Tierschutz nicht ausreichend für die Ablehnung sei. Elefanten, Giraffen, Kamele, Löwen und ein Flusspferd werden jetzt leider wieder in Berlin zu sehen sein. Die Berliner Geschäftsstelle des bmt e.V. lädt anlässlich der Premierenvorstellung am 14. Dezember gemeinsam mit Aktion Fair Play zu einer friedlichen Demonstration ein. Und am 15. Dezember findet eine interessante Infoveranstaltung zum Thema  "Wildtiere in Zirkussen" mit dem Tierschutzaktivisten Peter Hübner statt.

Von der Hölle ins Paradies

Kurz vor Silvester 2017 hatte der bmt einem Veterinäramt Amtshilfe geleistet und aus verschiedenen Sicherstellungen Hunde übernommen. Unter anderem wurden Schäferhunde bei einem alten Mann sichergestellt, der die Hunde in winzigen Zwingern bzw. an der kurzen Kette hielt. Das Tierheim Wau-Mau-Insel hatte aus dieser Sicherstellung u.a. die liebenswerte Caro mit ihrem Sohn Cosmo übernommen, der als letzter von ursprünglich sechs Welpen die schreckliche Haltung überlebt hat. Mutter und Sohn haben sich prächtig entwickelt und jeweils ihr Traumzuhause gefunden. Nach 10 Monaten schreiben Caros Menschen begeistert "Aufgrund ihrer Vorgeschichte hatten wir uns auf eine längere und kompliziertere Eingewöhnungsphase eingestellt. Caro hat uns allerdings in vielerlei Hinsicht positiv überrascht. Mit großem Selbstbewusstsein hat sie schnell ihren Platz in unserer Familie gefunden Sie war in kürzester Zeit stubenrein und lernt Regeln innerhalb des Hauses zu beachten. Sie ist nach wie vor jeden Tag bemüht, einem einfach nur zu gefallen. Durch ihre Lebenserfahrung, Grundgelassenheit und Durchhaltewillen erreicht sie auch gegenüber unserem bereits vorhandenen Hund Oskar eine tolle Teamfähigkeit […] Caro ist in jeder Hinsicht eine Bereicherung für unsere Familie!" Wenn man bedenkt, in welcher Hölle sie zuvor gelebt hat, ist diese Rückmeldung für uns der schönste Lohn unserer täglichen Arbeit.

Veganes Weihnachtsfest in München

Das Fest der Liebe stand im Fokus der Veranstaltung ‚Weihnachten Vegan‘, die am 3. November am Münchner Stachus stattfand.  Verschiedene Tier- & Naturschutzorganisationen setzten gemeinsam ein Zeichen gegen die Ausbeutung von allen Tieren und informierten die Besucher über die globalen Zusammenhänge von Fleischkonsum und Umweltzerstörung. Mit veganen Rezepten und  allerlei Leckereien zum Probieren wurde einmal mehr bewiesen, wie leicht es ist, Weihnachten ohne Tierleid zu feiern. Natürlich war auch unsere Geschäftsstelle Bayern mit ihrem gelben Pavillon vertreten. Es wurden Flyer und unser Vereinsmagazin verteilt, viele gute Gespräche rund um das Thema Tierschutz wurden geführt. Ein buntes Bühnenprogramm mit Redebeiträgen, Live-Musik, Theater und Kochshows rundeten die gelungene Veranstaltung ab.

Jagdgesetz NRW

Das seinerzeit unter rot-grün eingeführte moderne ökologische Jagdgesetz wurde von der Landesregierung NRW weitgehend aufgegeben und entspricht nun ganz den überwiegend überholt-traditionellen Forderungen des Landesjagdverbandes NRW. Der bmt und andere Verbände hatten im Vorfeld zwar versucht, diese massiven Einschnitte zu verhindern und ihre Befürchtungen in einem persönlichen Treffen der zuständigen Ministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) mitgeteilt. Offensichtlich wurden diese Argumente jedoch nicht berücksichtigt, so dass jetzt die Liste der jagdbaren Tierarten in NRW massiv angestiegen ist. Darunter befinden sich auch viele Tierarten, die weder ökologische Schäden anrichten oder sonst wie genutzt werden könnten, wie beispielsweise der Höckerschwan oder das Mauswiesel. Trophäenschauen werden wieder eingeführt, die Baujagd weitgehend wieder zugelassen, Fütterungen im Wald deutlich erleichtert und Tiere können von Jägern ohne Genehmigung ausgesetzt werden. Dieses Gesetz wirft den wildbiologischen Erkenntnisstand um Jahrzehnte zurück.

Langzeitinsassen im Tierheim Bad Karlshafen

Im Tierheim Bad Karlshafen sitzen einige tolle Hunde, die von Interessente schon seit Jahren übersehen werden. Ob zu alt, zu groß oder zu unauffällig, viele Hunde fristen schon viel zu lange ihr Dasein im Tierheim und bekommen keine Chance auf ein Zuhause. Schäferhund-Mix Bruno beispielsweise wartet schon seit über 5 Jahren im Tierheim auf seine Menschen. Der 12jährige Rüde ist sehr menschenbezogen und liebt seine Gassirunden und anschließende Schmuseeinheiten. Was er nicht so gerne mag, sind Tierarztbesuche und andere Hunde. Dies sind auch die Gründe, weshalb sich bisher noch niemand für ihn interessiert hat. Dabei ist Bruno ein ganz liebebedürftiger und treuer Hund, der auf seine alten Tage dringend ein kuscheliges Zuhause braucht. Bruno ist nur einer von vielen „Langzeitinsassen“ im Tierheim Bad Karlshafen. Weitere Informationen zu ihm und den anderen Tierheimbewohnern gibt es auf der Tierheim-Homepage.

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