Newsletter Januar 2023

Liebe Mitglieder, liebe Tierfreunde,

auch wenn die Arbeit im Tierschutz oft einer Sisyphos-Arbeit gleicht, setzen wir uns tagtäglich mit vereinten Kräften für diejenigen ein, die keine Lobby in der Gesellschaft haben.
Warum wir dies tun?
Weil wir trotz aller Niederlagen, Rückschritte und Schicksalsschläge versuchen, positiv nach vorne zu schauen und unsere Stimme für diejenigen zu erheben, die sonst nicht gehört werden. Auch wenn es nicht immer einfach ist, geben wir die Hoffnung für kein Tier auf.

Und wie wichtig dies ist, zeigt u.a. das Beispiel von Mischlingsrüde Fynn, der nach fünfeinhalb Jahren Tierheimaufenthalt über den Tierhafen in Bad Karlshafen endlich sein Traumzuhause fand. Auch Blaustirnamazone Max sagte dem Erdhügeltierheim in Pfullingen nach sieben Jahren Adieu. Dieses Happy End wünschen wir uns natürlich für die vielen, vielen Schützlinge, die in unseren Tierheimen auf ihre Menschen warten.
Und bei der ‚Wir haben es satt-Demo‘ in Berlin setzten sich Zehntausende für eine besser Zukunft und eine umweltfreundliche, soziale Landwirtschaft und mehr Tierschutz ein. Auch im politischen Bereich geben wir niemals die Hoffnung auf.

Ihr bmt-Team

Happy End nach fünfeinhalb Jahren!

Der Tierhafen war nicht der erste Stolperstein, über den Flynn im August 2017 nachhaltig gepoltert war. Schon vorher klebte ihm das Pech an den Pfoten. Geboren 2014 war er im Shelter von Brasov einer unter hunderten. Ein Häuflein Elend, das aus der Masse kaum hervorstach. Dennoch konnte er kurze Zeit später nach England ausreisen, um bei LoveUnderdogs auf die Suche nach dem perfekten Zuhause zu gehen. Leider nur mit mäßigem Erfolg. Es sollte weitere Jahre des Wartens, zwei Tierheimwechsel und eine lange Durststrecke dauern, ehe er endlich sein Glück fand.
Im Tierhafen sind alle – inklusive seiner jahrelangen Gassigänger – mächtig stolz auf ihren Flynni, der jetzt im Alter lernt, was es heißt, Mitglied einer Familie und gelassener Zweithund zu sein. Entdeckt hatte ihn diese übrigens im Instagram-Feed des Tierhafens, wo sich Flynn-Bär unter einem Vergleich seines Baby- mit einem aktuellen Foto eindringlich um einen Sofaplatz bewarb. Mit Erfolg!

"Wir haben es satt!

Gutes Essen für alle – statt Profite für wenige!“

Unter diesem Motto haben am 21. Januar 2023 mehr als 10.000 Menschen für eine umweltfreundlichere und sozialere Landwirtschaft und für mehr Tierschutz im Berliner Regierungsviertel demonstriert.
Die Demo fand parallel zur „Grünen Woche“ statt, der weltweit größten Messe für Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau, auf der sich die Agrarindustrie präsentiert.
Seit 2011 haben sich über 50 Organisationen zu einem Netzwerk aus Bauern-, Lebensmittelhandwerk-, Umwelt-, Natur- und Tierschutzverbänden zusammengeschlossen und gehen zum Auftakt der Grünen Woche gemeinsam auf die Straße. Auch der bmt. e.V. unterstützt als langjähriger Bündnispartner die ‚Wir haben es satt-Demo‘ sowohl finanziell als auch ideell. Die Berliner Geschäftsstelle war mit einem Infostand vor Ort vertreten und weitere VertreterInnen des bmt nahmen am Demozug teil.

Max beginnt ein neues Leben

Im April 2016 übernahm das Erdhügeltierheim in Pfullingen die Blaustirnamazone Max mit seiner Partnerin Flori. Seitdem lebten die beiden Vögel dort in einer geräumigen Flugvoliere. Leider verstarb im November 2022 alters- und krankheitsbedingt seine geliebte Flori, die er aufgrund ihrer Blindheit gegen alles und jeden verteidigte. Man merkte ihm die Trauer über diesen Verlust deutlich an.
Durch einen Facebook- Beitrag meldete sich eine ehemalige Mitarbeiterin und stellte den Kontakt zu dem künftigen Besitzer her. Dieser beherbergt bereits Amazonen und andere Papageienarten und hat für Max eine geeignete Henne, die er mit ihm vergesellschaften wird. Auch der bürokratische Teil mit den Ämtern war schnell erledigt und so konnte Max nach fast sieben Jahren Tierheim die Reise in sein neues Zuhause antreten.

Die Pfullinger Kollegen wünschen dem kleinen Kerl, dass er mit seiner neuen Partnerin genauso glücklich wird wie mit Flori.

Wenn Tiere zum Wanderpokal werden ...

Mischlingshündin Luna (*01.04.2021) hat eine wahre Odyssee hinter sich und wurde in ihrem jungen Leben wie ein Wanderpokal weitergereicht. Am 28. November 2022 ist sie schließlich als Fundhündin vom Kasseler Bahnhof-Wilhelmshöhe im Tierheim Wau-Mau-Insel gelandet. Luna war zwar gechippt und registriert, aber die Person, auf die sie gemeldet war, gab bei der Kontaktaufnahme an, dass sie den Hund weitergegeben hätte. Und das war bei Luna leider nicht das erste Mal und sollte wohl auch nicht das letzte Mal gewesen sein. Das Tierheim hat im Nachhinein Kenntnis von mindestens fünf Kurzzeit-Besitzer*innen quer durch das Bundesgebiet erhalten.
Luna muss in ihrem kurzen Leben einen Unfall gehabt haben und hat als Folge ein deformiertes Vorderbein. Leider hat sich gezeigt, dass Luna unverträglich mit Artgenossen ist und zu Übersprungshandlungen neigt. Für ihre neuen Besitzer bedeutet es zunächst einmal jede Menge Trainingsarbeit, da die Fehler der Vergangenheit wieder ausgebügelt werden müssen. Aber es gibt auch die andere Seite von Luna. Sind keine anderen Hunde im Spiel, ist sie eine absolut menschenbezogene und verschmuste Hündin, die gar nicht genug Aufmerksamkeiten bekommen kann, die ihren Menschen gefallen möchte und bereit ist, zu lernen. Sie freut wie eine Schneekönigin, wenn sie etwas richtig gemacht hat und sie gelobt wird. Aufgrund ihres problematischen Verhaltens gegenüber Artgenossen wäre es wünschenswert, wenn ihr neues Zuhause in einer eher ländlich-ruhigen Umgebung liegt und vielleicht nicht direkt neben der Hunde-Auslaufwiese in der Stadt.

Sechs Welpen nachts vor dem Tierheim ausgesetzt

Unglaublich, aber leider wahr: letzte Woche hat jemand mitten in der Nacht sechs Welpen in zwei Transportkörben vor dem Tor unseres Tierheims Köln-Dellbrück ausgesetzt. Da alle Hunde stark riechenden Durchfall hatten, setzte die Kollegin, die Nachtdienst hatte, sie sofort in die Isolierstation. Das war auch gut so, denn der Parvovirose-Schnelltest am nächsten Morgen war, wie befürchtet, positiv. Zwei der Welpen, denen es gar nicht gut ging, wurden in eine Tierklinik gebracht und dort sind sie leider bis heute und kämpfen mit hohem Fieber und ums Überleben. Alle Hunde sind extrem verwurmt und der Verdacht liegt nahe, dass sie aus dem Ausland kommen und hier verkauft werden sollten.

Aber kranke Tiere bedeuten Arbeit und so hat man sie wohl kurzerhand „entsorgt“.

Schnelle, unbürokratische Hilfe

Immer wieder gibt es Notfälle, bei denen Tierheime an ihre Grenzen kommen, bei denen die zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel knapp werden. In den vergangenen Monaten gab es im Franziskus Tierheim gleich mehrere solcher Notfälle: Hunde und Katzen benötigten teure Operationen oder Spezialfutter, Gnadenbrot-Pferde neue Hufschuhe oder die Sittiche eine wichtige Vogellampe.

In jedem dieser Fälle wurden in den sozialen Netzwerken Beiträge erstellt. Die Hilfe kam zum Glück schnell, und vor allem von vielen verschiedenen tollen Spendern. Ob  kleine Beträge oder gleich eine komplette Übernahme von OP-Kosten, ob drei Dosen oder ein ganzer Karton voller Futter - wie schon so oft zuvor haben hier viele Menschen gezeigt, dass man gemeinsam alle Hürden bewältigen kann und man im Tierschutz zusammen am meisten erreicht.

Das Franziskus Tierheim bedankt sich auf diesem Wege ganz herzlich bei seinen treuen Weggefährten und Unterstützern.

Neue Homepage des bmt-Bayern ist online

Was lange währt, wird endlich gut! Aber es steckt auch richtig viel Arbeit hinter dem Aufbau einer Homepage, was manchmal nicht so wirklich ersichtlich ist. Nichtsdestotrotz: die neue Homepage der bmt-Geschäftsstelle Bayern ist nun online und hofft natürlich auf viele interessierte Besucher.

Dort können Sie alles vom Tierschutzhof Ering, unserer bayerischen Gnadenbrottiere und auch die Baufortschritte auf dem Gelände einsehen. Selbstverständlich wird die Seite noch permanent ausgebaut und ergänzt.

Schauen Sie doch einmal auf der neuen Seite vorbei!

Müllentsorgung Tierheim

Das Team des Tierheims Elisabethenhof in Reichelsheim hat derzeit ein großes Problem - ein Müllproblem. In der Nacht werden dort immer wieder vermeintlich gut gemeinte Sachspenden vor das Tor gestellt, die das Tierheim überwiegend gar nicht braucht.
Von Milchpumpen über verschmutzte Katzentoiletten bis hin zu Geschirr mit verschimmelten Essensresten ist alles dabei.
Leider muss vieles davon entsorgt werden, was hohe Kosten für das Tierheim hervorruft. Dies ist sehr traurig, da jeder einzelne Euro, der in die Entsorgungskosten fällt, ein Euro für Futter, Tierarztkosten oder auch Medikamente sein könnte.

Das Team vom Elisabethenhof bittet daher darum, nicht einfach Dinge vor die Tür zu stellen, sondern die Abgabe von  Sachspenden vorher telefonisch abzusprechen.

Oldies but Goldies

Bei den Kleintieren im Tierheim Bergheim herrscht ein reges Kommen und Gehen - nur in einem Gehege tut sich rein gar nichts.
Und dabei sitzen dort die allerliebsten Kaninchen des ganzen Tierheims. Aber sie sind schön älter und das ist anscheinend das „K.-o.-Kriterium“ für eine Vermittlung.

Hat denn wirklich niemand auf der ganzen Welt ein Plätzchen für Oscar und Daisy frei? Sie sind einfach nur lieb, bescheiden und träumen von einem gemütlichen Gehege in Innenhaltung.

Kommen Sie sie doch einmal in Bergheim besuchen, dann werden sie Sie ganz bestimmt um ihre acht Pfoten wickeln.

Termine

Falls Sie eines unserer Tierheime besuchen möchten, rufen Sie bitte dort vorher an und erkundigen sich nach den derzeitigen Öffnungszeiten.
Bitte beachten Sie vor Ort die Regeln zur Eindämmung der Corona-Pandemie!

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