Newsletter Februar 2023

Liebe Mitglieder, liebe Tierfreunde,

unser aktueller Newsletter gibt Ihnen wieder einen Einblick über besondere tierische Notfälle und Sorgen unserer Tierheime und Geschäftsstellen.
Wie gut, dass es auch immer wieder ein Happy End wie beispielsweise von Kater Pummeluff aus Brinkum als Zeichen der Hoffnung gibt.

Viel Spaß beim Lesen!

Ihr bmt-Team

Auswilderungen, Notfälle und Renovierungen

Mit der Rückkehr der Kraniche rückt der Startschuss der Hochsaison auf der Wildvogel-Pflegestation Kirchwald immer näher und nun heißt es: aufräumen, auswildern und renovieren. Es wird entrümpelt, die Volieren generalüberholt und die Überwinterungsgäste dürfen langsam ausziehen. So auch die drei Jungschwäne, die bereits Ende letzten Sommers kamen und leider nicht mehr rechtzeitig zum Winter ausgewildert werden konnten, weil sie zu jung und teilweise noch krank waren. Über die Wintermonate sind aus den Küken aber drei prachtvolle, gesunde Schwäne geworden, die wir zusammen auf der Mosel auswildern konnten. Alle drei sind über das Wasser geflogen, haben sich geputzt und sofort angefangen zu gründeln. Es war mehr als deutlich, dass sie sich über die neu gewonnene Freiheit freuen und es sichtlich genossen, so viel Platz zu haben. Mehr als 30 Minuten konnte man die Schwäne beobachten, bevor sie dann entlang des Flusses verschwanden.
Natürlich gibt es neben den schönen Momenten auch immer die traurigen Fälle und die Sorgenkinder. So gibt es derzeit viele schwer verletzte Vögel auf der Vogelstation, wie einen Eisvogel mit gebrochenem Oberarm und eine Möwe mit stark verletzter Brust und angerissenem Brustbein. Beide erholen sich zum Glück gut und bekommen die bestmögliche medizinische Versorgung. Jetzt heißt es abwarten und hoffen, dass alles richtig verheilt.
Wer eines der Sorgenkinder unterstützen möchte, kann gerne eine Patenschaft für einzelne Tiere oder ganze Volieren übernehmen. Schauen Sie gerne einmal auf der Website vorbei oder schreiben Sie eine E-Mail an patenschaften@wpskirchwald.de.

Kater Grufti wurde auf dem Friedhof ausgesetzt

Es wird immer absurder! Letzte Woche brachte ein nettes Ehepaar eine zugeklebte Transportbox mit sehr lebendigem Inhalt in unser Tierheim Bergheim.
Da hatte tatsächlich jemand sein Tier mitten auf einem Friedhof ausgesetzt – wie kommt man auf solche abartigen Ideen?

Der Kater, die Kolleginnen haben ihn liebevoll „Grufti“ getauft, war in einem sehr schlechten Pflegezustand. Seine Ohren waren extrem verdreckt und die Zähne hatten lange keinen Tierarzt mehr gesehen. Außerdem roch er wie ein Aschenbecher. Ansonsten war er munter und hungrig und weiß glücklicherweise überhaupt nicht, was ihm da angetan wurde.
Die Kolleginnen haben einige Hinweise auf den Täter und hoffen sehr, ihn finden und dann anzeigen zu können.

Ein Schutzengel für Gini

Gini ist eine ältere Yorkshire-Terrier-Hündin, die das Kasseler Wau-Mau-Insel Anfang Dezember mit zehn weiteren Yorkies im Rahmen der VOX-Sendung ‚hundkatzemaus‘ aus einer Zuchtauflösung übernommen hat. Während die meisten Hunde mit altersbedingten Zipperlein zu kämpfen hatten, ist Gini nicht nur die älteste Hündin, sondern leider auch diejenige, die gesundheitlich so angeschlagen war, dass sie seit ihrer Ankunft im Tierheim Wau-Mau-Insel dem Tod gleich mehrfach von der Schippe gesprungen ist.
Beim Tierarzt-Eingangscheck wurde festgestellt, dass ihre Zähne so marode sind, dass eine sofortige Zahnsanierung vonnöten gewesen wäre. Doch das große Blutbild brachte leider zutage, dass ihre Nierenwerte so schlecht waren, dass die anvisierte OP im Dezember kurzfristig abgesagt werden musste. Ginis Zustand war bzw. ist mehr als bedenklich und sie stand schon kurz vor dem Nierenversagen. Kaum hatten die Tierpfleger gedacht, dass es für Gini aufwärts geht, hatte sie plötzlich Gleichgewichtsstörungen, war apathisch und hatte schleimigen Nasenausfluss. Sie musste erneut als Notfallpatientin in die Tierarztpraxis gebracht und an den Tropf gehängt werden. Bei der weiteren Untersuchung wurde festgestellt, dass ein Zahn bereits so vereitert war, dass der Verdacht auf Durchbruch in die Nasenhöhle bestand. Die Blut- bzw. Nierenwerte wurden zwar erneut kontrolliert und sind immer noch bedenklich, aber eine sofortige Not-OP Ende Januar war unumgänglich.
Gini hatte alles gut überstanden, sich ins Leben zurückgekämpft und einen Platz im Tierheimbüro ergattert, als der Sensenmann erneut in Form einer Gebärmuttervereiterung an ihre Tür klopfte. Und schon wieder musste die kleine Kämpferin unters Messer und hat auch diesen Eingriff überlebt. Die Mitarbeiter und Ehrenamtlichen der Wau-Mau-Insel hoffen, dass sich ihr Schicksalsblatt nun endgültig zum Guten wendet und sie ein liebevolles Zuhause-für-immer findet.

Ratte Ratze auf Reisen

Im Franziskus Tierheim in Hamburg ist im Kleintierbereich richtig was los! In den vergangenen Monaten wurden dort jede Menge Kaninchen abgegeben. Darunter Julia, ein Fundtier, das sich nach kurzer Zeit als trächtig herausstellte und neun Babys auf die Welt brachte. Leider haben nur fünf von ihnen überlebt.
In den Volieren der ehemaligen Wildtierstation und in der erst kürzlich in Betrieb genommenen Kleintieranlage wuselt es an jeder Ecke, auch einige Meerschweinchen, Wellensittiche und Nymphensittiche sind hier gelandet. Die Tierpfleger haben jede Menge zu tun, selbst die Tierärzte kommen ins Schwitzen, schließlich müssen alle Kleintiere untersucht, behandelt und die Böckchen kastriert werden. Von wuscheligen Angora-Zwergkaninchen, die wegen der aufwendigen Fellpflege besonders engagierte Kaninchenliebhaber suchen, über Löwenkopf-Mixe bis zu Deutschen Riesen ist alles dabei. Der frischeste Neuzugang im Kleintierhaus ist eine weiße Farbratte, genannt Ratze. Sie wurde vom Hausmeister eines Seniorenheimes gefunden, als sie mit den Bewohnern schmuste! Wie die äußerst charmante weiße Rattendame dorthin gekommen ist, wird wohl für immer ihr Geheimnis bleiben. Weil einige Heimbewohner sich beschwerten, wartet die junge Ratze im Tierheim auf ihren Altersruhesitz, Hauptsache in netter Gesellschaft und mit einem Butterkeks…

Die Hoffnung stirbt zuletzt

Nachdem das Land Berlin schon den Flughafen erst mit neunjähriger Verspätung in Betrieb nehmen konnte, wurde dieser Fauxpas durch die Wiederholungswahlen zum Berliner Abgeordnetenhaus noch getoppt.
Am 16.11.2022 entschied der Berliner Verfassungsgerichtshof, dass die Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus vom 26.09.2021 wiederholt werden muss.
Gründe hierfür waren u.a. falsche, fehlende oder eilig kopierte Stimmzettel und zu wenige Wahlurnen. Vielfach stimmten Wähler:Innen sogar nach 18.00 Uhr ab, teils noch Stunden nach der offiziellen Schließungszeit.
Aus dem damaligen Wahlergebnis im Herbst 2021 entstand eine rot-grün-rote Koalition, der Bereich Tierschutz wurde in der „Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz“ bei der Bündnisgrünen Bettina Jarasch angesiedelt.
Wer jetzt denkt:“ Die Grünen und der Tierschutz – super!“ hat sich leider getäuscht. Lediglich die Katzenschutzverordnung und das sehr umstrittene Hunderegister wurden aus Zeiten des Vorgängersenates realisiert, da terminiert. Eigene Tierschutzinitiativen für das Land Berlin gab es nicht. Tierschutz ist und war nicht präsent. Nach den Wiederholungswahlen vom 12.02.2023 ist nun ein schwarz-roter, schwarz-grüner Senat oder die Weiterführung der bestehenden Senatskoalition möglich. Bleibt zu hoffen, dass der Tierschutz wieder den Stellenwert bekommt, den er in der Hauptstadt verdient hat...findet unsere Berliner Geschäftsstelle.

Schmusekatzen finden kein Zuhause

Manchmal ist es einfach nicht zu verstehen: da wohnen drei superliebe, anhängliche Katzen auf dem Tierschutzhof Ering und keiner wollte sie bisher haben.
Hoffentlich ändert sich das ganz bald. Sehnsüchtig schauen Pollux, Pauline und Paul aus dem Fenster und warten darauf, dass sie jemand mit nach Hause nimmt. Die drei Geschwister sind ca. Mitte Juni 2022 geboren, geimpft, gechippt und auch schon kastriert. Da sie bisher keinen Freigang gewöhnt sind, wären sie auch als Wohnungskatzen geeignet. Pollux würde sich eventuell auch als Einzelkatze eignen, er weiß wohl, dass er ein hübscher Kerl ist und ist daher auch recht dominant und fordert seine Streicheleinheiten ein. Paul und Pauline sind ein absolutes Dreamteam, sehr brav und sollten auch nicht getrennt werden.
Die drei Schmusetiger sind sehr menschenbezogen aufgewachsen, dementsprechend brauchen sie die Nähe zum Menschen, das Spielen und tägliche Bürsten. Familien mit Kindern wären toll, je mehr Spielgefährten, desto besser! Wenn Sie Interesse an diesen lieben Katzen-Teenagern haben, melden Sie sich im Tierschutzhof Ering 08573-9696266

Das Tierschutzzentrum Pfullingen im Ausnahmezustand

Die Kollegen in Pfullingen sind mittlerweile wirklich verzweifelt.
Aufgrund des Personalmangels arbeiten schon jetzt alle am Limit, ab dem 1. Mai kommt es aber leider noch dicker: Knapp 150 Tiere sollen mit gerade mal drei Tierpflegern versorgt werden. Das ist ein Ding der Unmöglichkeit! Deswegen benötigt das Pfullinger Erdhügeltierheim dringend Hilfe! Gesucht werden Tierpfleger, gelernt oder ungelernt, in Vollzeit. Allen Bewerbern sollte bewusst sein, dass es sich hierbei um einen Beruf handelt, in dem man psychisch und körperlich belastbar sein sollte. Außerdem sollte man flexibel sein und kein Problem mit Überstunden, Wochenend- oder Feiertagsdiensten haben. Auch über ehrenamtliche Unterstützung würden sich die Pfullinger Kollegen sehr freuen.
Bewerbungen bitte schriftlich oder per Mail an gst@tierschutzzentrum-pfullingen.de oder per Post an

Tierschutzzentrum Pfullingen | bmt e.V.
Anja Zeller
Gönninger Str. 201
D-72793 Pfullingen

Kater Pummeluff hat sein Glück gefunden

Senior Pummeluff kam im November 2022 als Fundtier in das Tierheim Arche Noah in Brinkum. Sein Pflegezustand war sehr schlecht: Er war stark abgemagert und seine Zähne waren sehr marode. Darüber hinaus ist er auch noch FIV-positiv getestet worden und leidet unter einer Niereninsuffizienz.
Alle Faktoren zusammen ließen die Vermittlungschancen rapide sinken.
Nach der Zahnsanierung nahm Pummeluff stetig an Gewicht zu und konnte somit in die Vermittlung. Bei jedem Besuch legte er sich ordentlich ins Zeug und versuchte, die Interessenten davon zu überzeugen, dass er der Richtige ist. Doch es half nichts und sein Werben um die Gunst der Menschen fand kein Gehör.

Als dann endlich sein Mensch um die Ecke kam, war es um beide geschehen: Und so durfte Pummeluff im Januar seine Koffer packen und in sein neues Zuhause umziehen. Und hat nun endlich einen lieben Menschen gefunden, der ihm die Aufmerksamkeit schenken kann, die er so sehr verdient.
Die Mitarbeiter*innen der Arche Noah freuen sich immer sehr, wenn es Menschen gibt, die ihr Herz für ältere, vorerkrankte Katzen öffnen.

Bitte sorgt für Eure Tiere vor!

In unserem Tierheim Köln-Dellbrück gab es jetzt wieder einen Fall, der zeigt, wie wichtig es ist, für sein Haustier finanziell vorzusorgen.
Die Feuerwehr brachte Anfang Februar eine junge Katze, die schwer verletzt auf dem Flughafengelände gefunden wurde. Sie hatte einen komplizierten Beinbruch, der aufwendig operiert werden musste.
Aufgrund eines Facebook-Posts meldete sich überraschenderweise der Besitzer des Tieres. Recht schnell wurde leider klar, dass er nicht in der Lage war, die Kosten für die Operation und die Nachsorge zu tragen. Die Katze war auch weder kastriert noch gechippt. Das Ende vom Lied war, dass der Besitzer das Tier übereignete und leider nicht nur das Tier, sondern auch die damit verbundenen Kosten. Die Dellbrücker Kolleginnen werden natürlich dafür sorgen, dass Moxy alle Behandlungen bekommt, die sie braucht. Liebe Tierbesitzer, wir können es nicht oft genug sagen: Ein Tier kann sehr plötzlich sehr hohe Kosten verursachen.
Bitte sorgt vor, entweder mit einer Versicherung oder einem lebenslang gut gefüllten Sparstrumpf.

Ratten aus einer Sicherstellung

Am 11. Februar haben die Kollegen vom Tierheim Elisabethenhof vier Farbratten von dem Verein Notfallratten Rhein-Ruhr übernommen. Ursprünglich stammen die Vier aus einem Animal Hoarding-Fall, bei dem eine Frau mit ca. 1200 Farbratten im Westerwald in einem Einfamilienhaus lebte. Die Tiere hatten sich unkontrolliert vermehrt und die Haltung ist ihr offensichtlich über den Kopf gewachsen. Nachbarn hatten sich über den Geruch beschwert und das Veterinäramt informiert, das in drei Räumungsaktionen die armen Tiere sicherstellte.

Die unkastrierten Rattenböcke Elio, Lucian, Salano und Robin sind im Moment noch in keinem guten Gesundheitszustand und werden medizinisch betreut, danach suchen die zurückhaltenden Jungs ein neues Zuhause in einer artgerechten Haltung, in der sie ein normales Rattenleben kennenlernen dürfen.

Termine

Falls Sie eines unserer Tierheime besuchen möchten, rufen Sie bitte dort vorher an und erkundigen sich nach den derzeitigen Öffnungszeiten.
Bitte beachten Sie vor Ort die Regeln zur Eindämmung der Corona-Pandemie!

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