Newsletter August 2021

Liebe Tierfreunde,

in vier Wochen ist Bundestagswahl und wir können mit unserer Stimme entscheiden, welchen Stellenwert Tiere zukünftig in unserer Gesellschaft haben. Im Wahlkampf versprechen zwar alle Parteien, sich für den Tierschutz und das Tierwohl einzusetzen. Doch welche Versprechen wurden in den letzten vier Jahren tatsächlich eingelöst und welche wurden nicht eingehalten?
Im praktischen Tierschutz haben wir keine Zeit für leere Versprechungen, sondern wir müssen im Sinne der Tiere handeln und versuchen, die Welt für sie ein bisschen besser zu machen.

Ihr bmt-Team

Neue KiTi- und Mediengruppe in Kassel

Kindern und Jugendlichen den Tierschutzgedanken näherzubringen, ist eine Herzensangelegenheit aller bmt-Tierheime.
Leider mangelte es dem Tierheim Wau-Mau-Insel in der Vergangenheit an Zeit, Räumlichkeiten und an Menschen, die das Projekt mit Leben füllen. Umso schöner, dass Tierheimleiter Karsten Plücker und Sibylle Roth vom Offenen Kanal Kassel, die sich schon seit vielen Jahren durch die regelmäßigen Dreharbeiten für die Sendung ‚Tierisch in Kassel‘ kennen, nun zusammengeschlossen und ein gemeinsames Projekt entwickelt haben, um ihre Kräfte zu bündeln und Kinder und Jugendliche für das Thema Tierschutz zu begeistern.
Ab September trifft sich die Gruppe regelmäßig alle vierzehn Tage und wird die unterschiedlichen Bereiche des Tierschutzes kennenlernen. Dabei drehen sie Videos für das Lokalfernsehen und die KiTi-Hessen-Seite. So kann dieses wichtige Thema auch anderen Kindern und Jugendlichen nähergebracht werden.
Kinder und Jugendliche zwischen 9 – 14 Jahren können sich noch bis 31.08.2021 unter tierheim@wau-mau-insel.de anmelden.

Verunfallter Storch

Das Tierheim Elisabethenhof liegt mitten in der Wetterau, wo sich jährlich in den warmen Monaten eine Vielzahl von Störchen niederlässt. Leider verunfallen immer wieder einige von ihnen, teilweise so schwer, dass sie menschliche Hilfe brauchen.
Anfang August geschah genau dies auf einem Feld hinter dem Tierheim. Dort laden die frisch gemähten oder gepflügten Äcker Störche ein, auf Nahrungssuche zu gehen und somit ist deren Anblick nichts Ungewöhnliches für die Mitarbeiter des Tierheims. Ein Storch jedoch verhielt sich ungewöhnlich und lag mitten auf einem Acker und schlug mit den Flügeln. Er schaffte es aber nicht in die Luft und legte immer wieder seinen Kopf ab. Die Tierheim-Mitarbeiter ließen sich telefonisch von Experten anweisen, wie ein Storch ohne jegliche Hilfsmittel gesichert werden kann.
Nachdem dies geschafft war, wurde der geschwächte Storch in die Vogelklinik in Gießen gebracht. Leider wurde dort festgestellt, dass der Storch einen älteren, offenen Beinbruch und eine schlimme Infektion hat, so dass der Storch nur noch erlöst werden konnte. Trotzdem war die Entscheidung richtig, ihn dorthin zu bringen, damit sein Leiden beendet werden konnte.
Wenn Sie ein Wildtier in Not finden, ist es immer ratsam, Hilfe von Experten anzufordern. Wir empfehlen immer eine Rücksprache mit entsprechenden Tierschutzvereinen oder Wildtierhilfen.

Neuzugänge im Tierheim Brinkum

Im Tierheim Arche Noah gab es im August zwei besondere Hundeabgaben:
Die stattliche Hündin Rüzgar musste wegen Trennung und Umzug ihr bisheriges Zuhause verlassen. Rüzgar ist vermutlich ein Mix aus Kangal und Aksaray Malaklisi, dem türkischen Mastiff. Zwei Rassen, die durchaus herausfordernd sein können. Glücklicherweise hat Rüzgar keine der beiden Rassebeschreibungen richtig gelesen. Sie ist zwar wachsam, etwas dickköpfig und hält sich am liebsten draußen auf, liebt aber alle Menschen und ist stets freundlich.
Am selben Tag musste die sensible Shiva ihr Zuhause verlassen. Die hübsche Hündin ist ein Tschechoslowakischer Wolfshund-Mix. Die TWH stellen ebenfalls besondere Ansprüche an ihre Halter. Shiva ist sehr intelligent, kann Menschen gut lesen und sucht die Nähe zu ihren Bezugspersonen. In neuen Situationen ist sie allerdings sehr unsicher und braucht hier Menschen, die ihr Sicherheit und Führung geben können. Beide suchen ein eher ländliches Zuhause bei erfahrenen Hundekennern.

Die Operation war Maßarbeit

Ganz schön viel Glück im Unglück hatte die kleine Joy.
Sie war in der Obhut einer wohnungslosen Frau, als sie sich einen schweren Beinbruch zuzog. Betreuer sorgten dafür, dass die Hündin medizinische Versorgung bekam – die Besitzerin gab die Verantwortung komplett ab.
Die Kollegen in Bergheim übernahmen den notversorgten, schwer verletzten Hund und ließen ihn direkt am nächsten Tag operieren. Joys Knochen sind extrem filigran und so war es nicht wirklich einfach, ihr eine Platte einzusetzen. Nun ist erstmal für mehrere Wochen absolute Boxenruhe angesagt. Das ist für so einen kleinen Wirbelwind zwar ganz schön schwer, aber die Pflegerinnen verwöhnen sie mit vielen Kuscheleinheiten und Zuwendungen. Joy weiß sehr gut, wie man die Aufmerksamkeit der Zweibeiner gewinnt und wird nach ihrer Genesung sicherlich ganz schnell ein tolles Zuhause finden – und dann werden die Uhren nochmal auf Null gestellt.

Happy End für Jette!

So lange wurde gehofft, dass das Glück endlich auch bei Schäfi-Mix Jette Einzug hält. Nachdem sie ihre Jugend denkbar ungünstig, weitestgehend isoliert und unwürdig auf einem Schrottplatz verbracht hatte, kamen sie und ihre Freunde ins Tierheim Kassel. Durch das Leben in der Stadt waren sie zu gestresst und zogen daher im Dezember 2019 nach Bad Karlshafen um, von wo aus einer nach dem anderen ins neue Leben starten konnte.
Einzig Jette fand nicht ihre passenden Menschen. Sie hatte zwar ein ums andere Mal Besuch von Interessenten, daraus hat sich aber nie etwas Ernsthaftes entwickelt.
Bis zu ihrem Schicksalstag im Juli, als Mel und Tabea zum Tierhafen reisten - und wären sie nicht schon vorher Hals über Kopf in Jette verliebt gewesen, waren sie es spätestens bei der ersten persönlichen Begegnung. Nach zwei Besuchen inklusive Übernachtungsdate war die Sache klar: Jette bekam Mitte August ihre eigene Familie und hat endlich einen Stammplatz auf dem heimischen Sofa!

Nordseeflair in der Domstadt

Diese kleine Möwe landete letzte Woche in einem Kölner Garten und wurde dann zu unseren Kollegen ins Tierheim Köln-Dellbrück gebracht.
Sie hatte dann einen Termin beim Vogelspezialisten, das Röntgenbild zeigte einen gebrochenen Flügel. Nun bekommt sie regelmäßig Verbände und darf sich in den nächsten Wochen nur so wenig wie möglich bewegen, damit der Flügel wieder zusammenwachsen kann.
Der Verbandswechsel schmeckt der kleinen "Meins" überhaupt nicht und so schnappt sie sich bei der Behandlung gerne mal alle Finger, die sie kriegen kann. Drücken Sie ihr die Daumen, dass sie bald wieder zurück in die Natur kann.

Horst und Lolly - bald glücklich vereint?

Die beiden Kaninchen wurden kürzlich zufällig am selben Tag im Pfullinger Tierheim abgegeben, da das jeweilige Partnertier verstorben war. Doch während Lolly in ihrem ehemaligen Zuhause ein geliebtes und umsorgtes Familienmitglied war, mussten Horst und seine Partnerin ihr Dasein in einem viel zu kleinen Stall hinter dem Haus fristen, ohne Freilauf und ohne vernünftige Pflege. Die Kollegen mussten Horst nach seiner Ankunft erst einmal mehrere verklebte Kotreste aus dem Fell scheren und die Krallen schneiden. Der kleine Kerl ließ alles tapfer über sich ergehen – wer weiß, vielleicht hat er geahnt, dass sein Leben künftig wieder bergauf gehen soll.
Sobald Horst und Lolly ihre Quarantänezeit hinter sich gebracht haben, möchten die Kollegen die beiden vergesellschaften, damit sie endlich wieder mit einem Partnertier durchs Leben hoppeln können. Im besten Fall findet sich dann auch ganz bald ein schönes Zuhause mit viel Platz für die beiden Kaninchen.

Pusti sucht ihr Glück

Warum sich für diesen tollen Hund noch nicht der richtige Mensch gefunden hat, ist für die Kollegen im Hamburger Franziskus Tierheim unverständlich. Pusti findet ihr unbekannte Menschen zwar anfangs noch etwas befremdlich und möchte sich von ihnen nicht gleich anfassen lassen, wenn sie jedoch einmal Vertrauen gefasst hat, zeigt sie ihren eigentlichen Charakter. Sie ist dann Ulknudel, freundlich, verspielt, und sehr verschmust. Sie ist halt nur in neuen Situationen oder bei Hundebegegnungen unsicher und das kommentiert sie dann auch lautstark.

Mit Hunden ist sie zwar generell verträglich, mag aber keine Frontalbegegnungen und vergisst dann schon mal ihre gute Kinderstube. Gefällt ihr jedoch ein Rüde, dann kann sie durchaus charmant, lustig und verspielt sein. Sie benötigt einen sicheren, souveränen Menschen mit Hundeerfahrung an ihrer Seite, der mit ihr an Regeln, Hundebegegnungen und ihrem Misstrauen gegenüber Fremden arbeitet. Kleinkinder sollten nicht in der Familie sein.

Hauptstadt der Tierversuche

„Die Koalition will Tierversuche auf das absolut notwendige Maß reduzieren und fördert verstärkt Alternativmethoden.“, so steht es im Berliner Koalitionsvertrag 2016- 2021 von SPD, Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen.
Doch davon ist Berlin weit weg, laut den Tierversuchszahlen für das Jahr 2020 wurden in Berlin 145.613 Tiere bei Tierversuchen missbraucht, darunter auch Pferde und Esel.
Am 26.September wird nicht nur im Bund gewählt, sondern auch ein neues Landesparlament in Berlin. Daher demonstriert das „Bündnis – Berlin gegen Tierversuche“, der Zusammenschluss der „TierVersuchsGegner Berlin und Brandenburg e.V.“ und des bmt-Berlin, gemeinsam mit weiteren Tierschützerinnen und Tierschützern (u.a. bmt-Kolleginnen vom bmt-Tierheim in Bergheim) am 17.09. von 13.00 – 17.00 Uhr mit mehr als 500 Stofftieren vor dem Regierungssitz des Regierenden Bürgermeisters Berlins, dem Roten Rathaus.
Die Stofftiere mit ihren Botschaften stehen dabei sinnbildlich für die missbrauchten Tiere.

Termine

Wegen der Coronasituation haben wir alle unsere aktuellen öffentlichen Feste abgesagt.

Falls Sie eines unserer Tierheime besuchen möchten, rufen Sie bitte dort vorher an und erkundigen sich nach den derzeitigen Öffnungszeiten.
Bitte beachten Sie vor Ort die Hygieneregeln zur Eindämmung der Corona-Pandemie!

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