Grundsatzpositionen - Zirkus
Es ist das ausdrückliche Ziel des bmt, die Situation aller Tiere, die sich noch in reisenden Zirkusbetrieben befinden, grundlegend zu verbessern. Aus ethischen Gründen streben wir mittel- bis langfristig einen gänzlichen Verzicht auf das Mitführen von Tieren in Zirkusbetrieben an.
Besonders problematisch ist das Mitführen von Wildtieren in Zirkusbetrieben, da es ein systemimmanentes tierschutzethisches, tierschutzfachliches und ordnungsrechtliches Problem darstellt. Allein die Bereitstellung von ausreichend großen, ausbruchsicheren und gleichzeitig artgerecht ausgestatteten Gehegen kollidiert mit der Notwendigkeit zur fortwährenden Mobilität. Gleichzeitig stellen die mitgeführten Wildtiere häufig besonders hohe Anforderungen an ihre Haltung, so dass das Leid der Tiere vorprogrammiert ist. Die Dressur und anschließende Zurschaustellung von Wildtieren in der Manege zur Belustigung des Publikums ist mit der Würde der Tiere unvereinbar.
Unabhängig von unserem langfristigen Ziel eines tierfreien Zirkuses, fordern wir:
Verbot der Haltung und des Mitführens von Wildtieren in Zirkussen. Im ersten Schritt ist der Gesetzgeber aufgefordert, dem mehrfach geäußerten Willen der Bundesländer, das Mitführen bestimmter wildlebender Tierarten in reisenden Zirkusunternehmen zeitnah zu untersagen, nachzukommen.
Der Gesetzgeber ist aufgefordert, rechtsverbindliche und an den aktuellen Stand der Wissenschaft angelegte Vorgaben zur tierschutzgerechten Haltung von Tieren in Zirkussen zu erlassen.
Die Bundesländer sind aufgefordert, genügend adäquate Auffangstationen zu errichten, um sichergestellte oder beschlagnahmte exotische Tiere (u.a. aus Zirkussen) tierschutzgerecht unterbringen zu können.
Amtstierärzte sind aufgefordert, entschieden bei Missständen in der Tierhaltung durchzugreifen.