Newsletter Oktober 2019

Aktuell zeigt sich auf politischer Ebene wieder einmal, dass der Tierschutz in unserem Land keinen großen Stellenwert hat. Der Agrarausschuss des Bundestages hat einen Antrag von Bündnis 90/Die Grünen abgelehnt, bestimmte Wildtierarten im Zirkus zu verbieten. Die stichhaltige Argumentation von Zoodirektoren, Tierärzten, Biologen und Tierschützern wird ohne vernünftige Begründung beiseite gewischt bzw. ignoriert. In vielen europäischen Nachbarländern ist der Tierschutz viel fortschrittlicher und es gibt bereits ein Wildtierverbot für bestimmte Tierarten in Zirkussen.
Neue Wege beschreitet der bmt mit einer temporären Partnerschaft mit dem Lebensmittel-Discounter Lidl. In einem Aktionszeitraum bis zum 31.12.2019 werden in allen deutschen Lidl-Filialen bestimmte Tierfutter-Artikel verkauft, von denen der bmt 10 Cent pro verkauftem Artikel erhält, von dem letztendlich alle bmt-Tierheime profitieren.

Aber selbstverständlich kümmern wir uns weiterhin in erster Linie um den praktischen Tierschutz, helfen Tieren in Not, suchen für unsere Sorgenkinder nach einem passenden Zuhause und freuen uns über glückliche Vermittlungen.
Viel Vergnügen beim Lesen.

Ihr bmt-Team

bmt Kooperation mit Lidl

Die Discounter-Kette „Lidl“ hat von Ende Oktober bis Dezember eine ganz besonders tierische Produktreihe im Sortiment: Es gibt weihnachtliche Festtagsmenüs, Leckerchen und sogar einen Adventskalender für Hunde und Katzen.

Das Tolle daran: wir bekommen von jedem Produkt, das deutschlandweit verkauft wird, 10 Cent!

Wir freuen uns sehr über diese Kooperation und hoffen, dass wir mit dem Erlös, der auf Wunsch von Lidl auf unsere 10 Tierheime aufgeteilt werden soll, viele Projekte verwirklichen können.

Von der Zirkushölle ins Paradies....

Der rumänische Partner-Tierschutzverein des bmt, AMP,  hilft unterschiedlichsten Tieren in Not. Neben Hunden, Katzen und auch Kleintieren liegt dem Verein der Schutz der Wildtiere besonders am Herzen. Und so betreibt AMP den einzigartigen Bärenpark Libearty in der Nähe von Zarnesti.
Als die beiden Tierschutzorganisationen, The Lawrence Anthony Earth Organization - Ukraine & SOS Zoo And Bear Rescue um Hilfe baten, zögerte Cristina Lapis nicht und sagte umgehend die Aufnahme von zwei Braunbärinnen aus der Ukraine zu. Masha und Laura wurden als Jungtiere ihrer Mutter entrissen und führten 24 endlos lange Jahre ein trauriges Dasein als Zirkusbärinnen. Sie mussten lächerliche Kostüme tragen und auf dem Drahtseil balancieren, auf dem Rad fahren oder über Hindernisse hüpfen. Vor und nach den Zirkusvorstellungen verbrachten sie die meiste Zeit in viel zu kleinen, kargen Eisenkäfigen.
Anfang Oktober war es nach monatelangen Vorbereitungen soweit und die beiden Schwestern reisten nach Rumänien in den Libearty Bärenpark.
Dort werden sie fortan ein weitestgehend artgerechtes Leben führen, Erde unter ihren Tatzen fühlen, Gras riechen, den Wind spüren, sich von der Sonne kitzeln lassen, auf Bäume klettern oder im Naturpool baden können. Doch 24 Jahre Gefangenschaft sind nicht spurlos an ihnen vorüber gegangen und auch Freiheit will gelernt sein. Und so müssen sich Masha und Laura erst an die kleinsten Geräusche und Sinneseindrücke gewöhnen. Doch die ersten kleinen Schritte sind gemacht und sie erobern sich jeden Tag ein Stückchen mehr ihrer neu dazu gewonnenen Freiheit.

Vor diesem Hintergrund ist es umso erstaunlicher, dass der Agrarausschuss des Bundestages den Antrag von Bündnis 90/Die Grünen, bestimmte Wildtierarten im Zirkus zu verbieten (darunter Bären, Elefanten, Flusspferde, Giraffen und Löwen), abgelehnt hat.

Keine Chance auf Vermittlung? Kater Simbo

Simbo (*2012) ist ein ganz besonderer und sehr liebenswerter Kater aus dem Tierheim Wau-Mau-Insel in Kassel.
Aber Simbo ist behindert und dies zeigt er unter anderem durch seine ataktischen Bewegungen. Und er ist geistig ein wenig eingeschränkt und bekommt vieles nicht bzw. mit zeitlicher Verzögerung mit. Bedingt durch seine Taubheit, kann er durchaus auch mal laut werden. In einer Mietwohnung könnte es daher unter Umständen Probleme mit den Nachbarn geben. Darüber hinaus ist Simbo zeitweise auch noch unsauber. Da er auch noch mehrfach gezeigt hat, dass er andere Samtpfoten mobbt, sind seine Vermittlungschancen leider gleich Null.

Wir hoffen dennoch, dass es irgendwo katzenverrückte Menschen gibt, die Simbo ein Zuhause schenken möchten. Wer ist bereit, Simbo eine Chance zu geben und ihn aufzunehmen?

Ausgesetzt - oder vielleicht doch nicht?

Immer wieder betonen wir, dass wir Tierbesitzern in Not helfen und man sich jederzeit an uns wenden kann. Viele nehmen das Angebot an – aber leider werden wir auch immer wieder belogen, wenn es um die Abgabe von Tieren geht.
Letzte Woche erst brachte eine junge Frau einen Korb mit zwei Frettchen in unser Tierheim Bergheim. Sie tat ganz aufgeregt, hätte den Korb morgens am Straßenrand gefunden und wüsste noch nicht einmal, was das für Tiere wären.
Alles klang sehr glaubwürdig, doch bereits am gleichen Tag kam heraus, dass es die eigenen Tiere waren, sie auch für diese schon einen Platz bei einer Frettchenhilfe zugesagt bekommen hatte, ihr aber schlichtweg der Weg von Bergheim nach Köln zu weit war.
Uns enttäuschen solche Aktionen nicht nur sehr, sie erschweren auch die Weitervermittlung der Tiere. Deswegen noch einmal unsere Bitte: Wenn Sie Ihr Tier nicht behalten können, wenden Sie sich an ihr zuständiges Tierheim und machen Sie ehrliche Angaben – das sollte man seinem Haustier doch schuldig sein.

Happy End für Frisia

Als Frisia im August 2018 in das Tierheim Elisabethenhof kam, war sie eine sehr schüchterne und scheue Hündin. Sie hat sich sehr gut mit anderen Hunden verstanden, Menschen begegnete sie jedoch mit großer Vorsicht und sogar Misstrauen. Hatte sie erst einmal Vertrauen zu ihrer Bezugsperson gefasst, war sie ganz verschmust und kontaktfreudig.
Und so hat es eine ganze Weile gedauert, bis sie Interessenten mit Geduld und Einfühlungsvermögen hatte. Im September 2019 war es dann soweit und Frisia durfte in ihr neues Zuhause bei einer netten Familie mit Ersthund umziehen. Ihr neuer Hundekumpel Bandit war ebenfalls aus dem Elisabethenhof und hilft Frisia mit seiner ruhigen und ausgeglichenen Art, sich im neuen Zuhause zurechtzufinden. Die beiden sind ein richtig tolles Hundegespann und Frisia rennt und tobt mit Bandit um die Wette. Sie lernt jeden Tag etwas Neues dazu und hat sich zu einer ausgelassenen und fröhlichen Hündin entwickelt.
Ein schöneres Happy End hätte es für Frisia nicht geben können!

Die Waschbären sind los!

Sie haben einen flauschigen Pelz, sind unglaublich neugierig, zutraulich und flink wie die Wiesel, die vier Waschbären-Ladys, die kürzlich im Tierschutzzentrum Pfullingen eingezogen sind. Die Kleinbären sind gerade dabei, sich an ihre neue Umgebung zu gewöhnen und in ihrem neuen Gehege einzuleben. Die cleveren Tiere brauchen viele Beschäftigungsmöglichkeiten, sie klettern gerne und erkunden begeistert alles Neue. Daher wurde darauf geachtet, dass das Gehege abwechslungsreich und vielseitig eingerichtet ist. Da sie sehr fingerfertig sind, kann man sie auch mit Intelligenzspielzeugen beschäftigen. Tierpfleger und Besucher sind gleichermaßen begeistert von den Neuzugängen und haben viel Freude daran, die Tiere zu beobachten.
Die Kollegen aus dem Tierschutzzentrum Pfullingen freuen sich über Unterstützung in Form von Spenden oder Patenschaften.

Spenden unter Angabe des Verwendungszweckes „Waschbären“ bitte an:
Bank: Kreissparkasse Reutlingen
IBAN: DE31 6405 0000 0000 7578 89
BIC: SOLADES1REU

Wenn Igel Hilfe brauchen...

Herbstzeit ist Igel-Hauptsaison. Die meisten Igel kommen im August und September zur Welt. Doch ab Mitte Oktober ist das Nahrungsangebot für Igel, je nach Temperaturen, bereits stark eingeschränkt. Dann beginnt die Suche nach einem geeigneten Winterquartier. Für den Winterschlaf suchen die Igel einen Ort, an dem sie ungestört ihren Winterschlaf halten können, z.B. in einem Laubversteck, Komposthaufen, Steinhaufen, Reisighaufen oder Holzstapel. "Räumen" Sie ihren Garten daher bitte nicht komplett auf, sondern geben Sie dem Igel einen Ort, an dem er sein ruhiges Winterquartier beziehen kann. Jungigel sollten ca. 500-600 Gramm Gewicht haben, wenn sie in den Winterschlaf gehen. Erst wenn Sie dieses Gewicht nicht erreicht haben, benötigen sie professionelle Hilfe. Sie können unseren stachligen Nachbarn aber auch helfen, indem Sie bei niedrigen Temperaturen Katzen- oder Hundedosenfutter in ihren Garten stellen. Stellen Sie dem Igel darüber hinaus ein Schälchen Wasser (bitte niemals Milch) zur Verfügung.
Doch die allerbeste Igelpflege ist die Schaffung und Erhaltung eines igelfreundlichen Lebensraumes.

Einladung zur JHV am 03.11.2019 in Köln

Hiermit laden wir alle Mitglieder des Bundes gegen Missbrauch der Tiere e.V. (bmt e.V.) zur Ordentlichen Mitgliederversammlung am Sonntag, 03. November 2019, um 13 Uhr, in die Gaststätte „Em Hähnche“ in der Olpenerstr. 873 in 51109 Köln-Brück ein.

Bitte denken Sie daran, Ihren Mitgliedsausweis mitzubringen.

Termine

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