Newsletter November 2022

Gebt uns die Hundesteuer für den Tierschutz!

Steigende Tierarztpreise, explodierende Energiekosten und eine kräftige Inflation - eine Abgabewelle von Haustieren wird folgen, viele Menschen (wie z.B. Geringverdiener oder Rentner) können ihre Haustiere künftig nicht mehr ernähren oder ärztlich versorgen.

Die Tierheime stehen vor der gleichen fast unlösbaren Aufgabe: Sie müssen die Kostenexplosion verkraften und die steigende Anzahl an Abgabetieren versorgen.
Aus eigenen Kräften ist diese Mammutaufgabe, die Tierheime und in vielen Städten auch Tierschutzorganisationen und Vereine wie z.B. die Tiertafeln übernehmen, nicht mehr zu stemmen.

Frank Weber, Leiter des Hamburger Franziskus Tierheims, wendet sich mit einer Petition an Unterstützer und die Entscheider in der Politik: Die Hundesteuer muss zukünftig für den Tierschutz verwendet werden! Der Staat nimmt immer mehr Geld aus der Hundesteuer ein, dieses muss endlich dem eigentlichen Zweck zugeführt werden. Es gibt schon mehr als 25.000 Unterschriften.

Bitte unterschreiben Sie hier die Petition.

Beate erobert ihr neues Königreich

Vor vier Jahren zog Beate im Pfullinger Erdhügeltierheim ein. Schnell zeigte sie ihr königliches und unnahbares Verhalten und zog klare Grenzen. Von ihrem Thron mitten im Katzenzimmer kontrollierte sie ihr Volk und Audienzen gab es nur in Ausnahmefällen. Wurden die Grenzen ignoriert, wurde mit Zähnen und Krallen für den nötigen Respekt gesorgt. Das - und ihr Herzleiden - ließen eine Chance auf Vermittlung gen Null gehen.

Ende Oktober passierte das Unglaubliche: Beate durfte in ein neues Zuhause umziehen! Ohne Erwartungen und Ansprüche an die Katze, schlüpfte ihre neue Besitzerin in die Rolle der Untertanin und Königin Beate dankte es ihr mit hoheitsvoller Gnade: sie lässt sich zufrieden am Köpfchen kraulen und an besonderen Tagen sogar den Bauch streicheln. Die ehemalige Königin des Tierheims ist anscheinend in ihrem neuen Königreich angekommen und die Kollegen in Pfullingen freuen sich mit einem lachenden und einem weinenden Auge für sie.

Lebende Kaninchen als Bühnenkulisse

Anfang Oktober wurde der vierteilige Opernzyklus „Ring der Nibelungen“ bei der Berliner Staatsoper ‚Unter den Linden‘ aufgeführt. Bei „Das Rheingold“ und „Die Walküre“ wurden lebende Kaninchen als Bühnenkulisse eingesetzt.
Da die Aufführungen Ende Oktober und April 2023 wiederholt werden sollten, hat sich unsere Berliner Geschäftsstelle mit der „Deutschen Juristischen Gesellschaft für Tierschutzrecht e.V.“ (DJGT) und „PETA Deutschland e.V.“ zusammengetan und sich an den Intendanten der Oper gewandt, mit der Forderung, auf die Kaninchen zu verzichten. Die DJGT hatte auch geklagt, aber leider erfolglos, da der Einsatz der Kaninchen vom zuständigen Veterinäramt abgesegnet wurde.
Durch unser Engagement, aber auch vieler TierschützerInnen und Opernfans, war die Staatsoper bereit, im nächsten Jahr auf den Einsatz von Lebendtieren zu verzichten, nicht jedoch bei den Aufführungen Ende Oktober. Auf den Vorschlag unserer Berliner Geschäftsstelle, die lebenden Kaninchen durch Stofftiere auszutauschen, die der bmt zur Verfügung gestellt hätte, ist die Oper nicht eingegangen. Und dass die Oper nicht wirklich etwas dazugelernt hat, zeigt deren Aussage, dass in Zukunft beispielsweise ein Hund als „Schauspieler“ schon mal genutzt werden soll.
Die Kunst ist frei, muss aber nicht alles missbrauchen, findet unsere Berliner bmt-Geschäftsstelle.

Sechs Kraniche gestrandet

In der Wildvogel-Pflegestation Kirchwald ist es in den Wintermonaten deutlich ruhiger als in der Hochsaison von Mai bis September. Umso mehr Aufregung gab es, als am 20. November plötzlich sechs Kraniche kurz hintereinander gemeldet und zur Station gebracht wurden. Durch den Nebel am Vorabend konnten die Kranich-Gruppen, die auf dem Weg in den Süden waren, nicht sehen, wohin sie fliegen und haben die Orientierung verloren, was zu Not- und Bruchlandungen der Tiere führte.
Leider nicht ohne Verletzungen, denn zwei der Tiere mussten aufgrund von offenen Frakturen an den Beinen euthanasiert werden, zwei weitere werden aufgrund starker Verletzungen an den Augen und Flügeln auf der Station überwintern müssen und ein Kranich kam bereits tot an. Glücklicherweise war der sechste nur verstört und geschwächt und konnte nach drei Tagen auf der Station und viel Futter wieder in die Freiheit entlassen werden.
Die Pflege von Kranichen ist viel zeitaufwendiger als die Pflege anderer Wildvögel und für Pfleger und Tiere gleichermaßen mit hohem Stress verbunden. Es ist also viel los auf der Wildvogel-Pflegestation im sonst so ruhigen November.

Wunschbaumaktion für Kasseler Tierheimbewohner

Wer kennt ihn nicht, den Slogan ‚Hier bin ich Mensch, hier kauf‘ ich ein‘? Doch für Deutschlands beliebte Drogeriemarktkette dm steckt dahinter viel mehr eine Frage der Haltung gegenüber Kunden, Mitarbeitern und Geschäftspartnern, denn das Unternehmen fühlt sich dem Gedanken der Mitmenschlichkeit, der Partnerschaftlichkeit und der Umwelt und Nachhaltigkeit verpflichtet.
Daher führen die verschiedenen dm-Filialen regelmäßig Aktionen für soziale regionale Projekte durch.
In diesem Jahr startet die dm-Filiale in Vellmar vom 26.11. bis 19.12.2022 eine Wunschbaumaktion für die Kasseler Wau-Mau-Insel. dm-Kunden können eine Spendentüte mit Tierfutter & Tierzubehör im Wert zwischen drei und zehn Euro erwerben und damit das Tierheim unterstützen. Die Spendentüten werden in der Filiale gesammelt und am Ende der Spendenaktion an die Wau-Mau-Insel übergeben.
Tierheimleiter Karsten Plücker hofft, dass viele Tierfreunde bei der Aktion mitmachen. In Krisenzeiten von Corona, Krieg und Inflation benötigen die Tierheime dringend jede Unterstützung und aktuell die ‚Tiertafel in der Wau-Mau-Insel‘ insbesondere hochwertiges getreidefreies Katzenfutter und Katzenstreu.

Haus zu klein oder Kaninchen zu groß?

Mitte November zog eine 11-köpfige Stallkaninchenfamilie im Tierheim Elisabethenhof ein. Ursprünglich waren die elf Langohren auf einem privaten „Gnadenhof“ untergebracht, der jedoch schließen und die Haltung aufgeben musste. Die fünf Herren sowie die sechs Damen (*12/2021) saßen alle zusammen in einem Gehege. Sie waren weder geimpft noch kastriert und teilweise mit Bisswunden übersät, alle weiblichen Tiere sind vermutlich tragend. Natürlich wurden sie sofort nach Geschlechtern getrennt. Die Männchen werden nun kastriert und suchen nach Ablauf der Kastrationsquarantäne zügig eine neue Bleibe in artgerechter Haltung und in Gesellschaft weiterer Artgenossen. Bis es so weit ist, braucht das Tierheim dringend große Häuser, um es den „Riesen“ so gemütlich wie möglich zu machen.
Wenn Sie das Tierheim Elisabethenhof unterstützen möchten, finden Sie passende Häuser auf der Amazon-Wunschliste. Ebenso würde sich das Team über eine finanzielle Unterstützung für die Impf- und Kastrationskosten sowie für die weiteren Behandlungen sehr freuen.

Sorgenkind Fiete aus Brinkum hats geschafft

Im April diesen Jahres wurde der liebenswerte epilepsiekranke Boxerrüde Fiete ausgesetzt. Dies war lebensbedrohlich für ihn und im Nachhinein kam heraus, dass den Vorbesitzern die Erkrankung bekannt war.
Der Tierheimstress tat dem jungen Boxermischling nicht gut und das „Alleine bleiben“ kannte er auch nicht. Das Team vom Tierheim Brinkum versuchte alles, um schnellstmöglich ein geeignetes Zuhause für Fiete zu finden. Dies gestaltete sich aber leider als schwierig, nicht nur wegen seiner Epilepsie, sondern auch aufgrund seiner Verlustängste.

Doch dann kam eine Tierfreundin mit Herz & Verstand um die Ecke und verguckte sich nicht nur in Fiete, sondern ist sich der Verantwortung seiner Erkrankung auch sehr bewusst. Das Tierheim-Team ist überglücklich und freut sich sehr für Fiete.
Nun wird er als vollwertiges Familienmitglied angesehen und versorgt.

In Dellbrück wird es weihnachtlich

Wer Spaß am Weihnachts-Shopping hat und gleichzeitig Gutes tun möchte, sollte sich in den nächsten Wochen unbedingt auf den Weg zu unserem Tierheim Köln-Dellbrück machen! Kennen Sie das alte Jagdhaus auf dem Tierheimgelände? Mit viel Liebe zum Detail wurden die Räumlichkeiten in einen funkelnden Weihnachtsmarkt verwandelt. Hier bleibt kein Wunsch offen: es gibt Weihnachtsdeko in allen Farben, hunderte von Geschenkideen für Jung und Alt, Selbstgestricktes, Selbstgebasteltes, Selbstgenähtes und Allerlei für die lieben Vierbeiner. Der Erlös ist natürlich komplett für die Tiere.
Das Adventshäuschen ist ab dem 26. November von Dienstag bis Samstag jeweils von 15 -17 Uhr geöffnet.

Schweinezuwachs im Tierhafen

Im Tierhafen Bad Karlshafen hat sich das gesamte Team versammelt, um zwei grunzende Neuankömmlinge zu begrüßen: Die beiden Hängebauchschweine Frieda und Mylo lebten seit Ferkelalter als Liebhaberschweine. Jetzt, nach sieben Jahren, gerieten sie in Not und sollten ihr Zuhause verlieren.
Nachdem im Karlshafener Schweinestall dieses Jahr drei Ladys verstorben waren und Eber Rudi ganz allein zurückblieb, ist das Tierhafen-Team froh, Mylo und Frieda einen neuen Lebensplatz bieten zu können. Dem ersten Schock über ihren Umzug sind sie schon mit einem ausführlichen Schläfchen im dicken Strohbett begegnet und haben sich anschließend ihr saftiges Abendbrot schmecken lassen.

Bei der Finanzierung der Gnadenplätze freut sich der Tierhafen über Unterstützung in Form einer Patenschaft. Ab einem frei wählbaren Betrag ab 10 Euro monatlich kann diese für einen Schützling übernommen werden.

Weiterbildung bei den Igeln

Wie Sie vielleicht wissen, hat unser Tierheim Bergheim eine eigene Igelstation, die fast immer voll belegt ist. Das Einzugsgebiet ist riesig und kaum ein Tierheim in der näheren Umgebung nimmt Igel auf. Die verletzten oder viel zu kleinen Tiere werden in Bergheim behandelt, gepäppelt und schließlich wieder in die Freiheit entlassen. Unsere bmt-Tierheime arbeiten eng zusammen und letzte Woche waren zwei Bergheimer Mitarbeiterinnen zu einer Schulung in der Wildvogel-Pflegestation Kirchwald, um zu lernen, wie man den Kot der Igel richtig mikroskopiert, um Parasitenbefall festzustellen. Mit diesem Wissen können sie zukünftig den Tieren noch schneller und besser helfen. Derzeit werden in der Bergheimer Igelstation 20 kleine Stachelritter betreut. 

Termine

Falls Sie eines unserer Tierheime besuchen möchten, rufen Sie bitte dort vorher an und erkundigen sich nach den derzeitigen Öffnungszeiten.
Bitte beachten Sie vor Ort die Regeln zur Eindämmung der Corona-Pandemie!

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