Newsletter Juli 2020

Liebe Tierfreunde,

wie Sie sich sicherlich vorstellen können, ist die Arbeit in unseren Tierheimen und Geschäftsstellen mehr als abwechslungsreich. In einigen Dingen bekommt man im Laufe der Zeit so etwas wie Routine, es gibt aber auch viele Sonderfälle, in denen individuelle Lösungen gefunden werden müssen. Unsere Mitarbeiter investieren viel Zeit, Energie und zuweilen auch Phantasie, um für jedes Tier das Optimum herauszuholen. Unser aktueller Newsletter gibt Ihnen einen kleinen Einblick in die verschiedenen Facetten unseres Tierheimalltags.
Viel Spaß beim Lesen!

Ihr bmt-Team

Herzlicher Hund mit einem Herzproblem

Die gerade mal acht Monate alte Veronica aus dem Tierheim Elisabethenhof ist ein lebensfrohes, bezauberndes Mädchen, das ihr ganzes Leben noch vor sich hat. Leider hat die Hündin einen angeborenen Herzfehler: Ihr Herz ist doppelt so groß, wie es sein sollte, und raubt selbst der Lunge den Platz. Eine Operation war unumgänglich, am 20. Juli wurde sie in einer Spezial-Tierklinik operiert.

Der Eingriff wird über die Leiste vorgenommen. Die Chirurgen verschließen dabei ein Gefäß, das von der Aorta wegführt, und  welches sich im Normalfall im Welpenalter selbst verschließt. Die OP-Kosten liegen zwischen 2.700 und 3.000 Euro, dazu wird Veronica ihr Leben lang Medikamente brauchen. Solche Summen schrecken das Team des Elisabethenhofes aber nicht ab, wenn es um ein Tierleben geht. Allerdings wird dadurch ein großes Loch in die Tierheimkasse gerissen. Aber dies ist es wert, denn die kleine Kämpfernatur konnte schon am nächsten Tag die Intensivstation verlassen und durfte zwei Tage später wieder zurück ins Tierheim.

Spendenkonto:
Bank: Frankfurter Sparkasse
IBAN: DE10 5005 0201 0000 0059 75
BIC: HELADEF1822

Eröffnung der "Tiertafel in der Wau-Mau-Insel"

Immer mehr Menschen in unserer Gesellschaft leben am Existenzminimum und einige von ihnen besitzen ein Haustier, mit dem sie glücklich zusammenleben. Als Tierheim bekommen wir tagtäglich nicht nur das Leid der Tiere, sondern auch das der Menschen mit. Beides ist eng miteinander verknüpft.

Und genau diese Menschen mit ihren Tieren möchte Tierheimleiter Karsten Plücker mit der Einrichtung der Tiertafel in der Wau-Mau-Insel‘ zukünftig unterstützen. Die Idee dazu existiert schon seit einigen Jahren, bislang fehlte es jedoch an Räumlichkeiten. Mit dem Bau des neuen Hundehauses wird aus dem Wunsch nun endlich Wirklichkeit. Die Tiertafel öffnet ab dem 1. August 2020 wöchentlich und wird gemeinsam von der Wau-Mau-Insel und einem Team von derzeit sechs engagierten Ehrenamtlichen betreut. Unterstützung in Form von Sachspenden und/oder ehrenamtlicher Mitarbeit wird gerne angenommen!

Wolfshündin Lethe sucht spezielle Menschen

Wolfshündin Lethe kam zusammen mit zwei Geschwistern als „Fundhündin“ ins Tierheim. Vermutlich wurden die Drei von ihrem "Züchter" laufen gelassen, als dieser umzog. Wolfshunde fallen nicht unter die typischen Hunderassen. Sie können oft nicht alleine bleiben und zerstören dann mit Vorliebe und in Windeseile die Einrichtung. Sie können in der Regel genauso gut buddeln wie klettern. Zäune müssen entsprechend nach unten eingegraben und nach oben mit einem Überkletterschutz gesichert werden und eine Mindesthöhe von 1,80m haben.

Lethe wird von Tag zu Tag neugieriger. Sie kommt noch nicht ganz freiwillig zu den Tierpflegern, lässt sich aber problemlos anleinen und folgt sehr gut. Sie beobachtet alles sehr genau und lernt schnell dazu. Die junge Hündin ist verträglich, bei uns lebt sie mit einem souveränen Rüden zusammen und orientiert sich gut an ihm. Für Lethe wird ein Zuhause bei Menschen gesucht, die Erfahrung mit Wolfshunden oder urtypischen Rassen haben. Ein souveräner Ersthund würde ihr sicher helfen, sich an das neue Leben zu gewöhnen.

Langeweile bei den Papageien im Tierheim Pfullingen

Drei Kakadus und zwei Amazonen leben seit einigen Jahren in den beiden großzügigen Volieren im Tierheim Pfullingen. Die Vermittlungschancen sind sehr niedrig, da die Haltung der Tiere recht anspruchsvoll ist und leider nur wenige Liebhaber den Weg ins Erdhügeltierheim finden. Die Tierpfleger geben ihr Bestes, um den Papageien den langen Aufenthalt im Tierheim so angenehm wie möglich zu gestalten, können aber natürlich nie ein eigenes Zuhause ersetzen.

Da Papageien sehr intelligente Tiere sind, freuen sie sich immer über spannende Beschäftigungsmöglichkeiten, zum Beispiel in Form von Intelligenzspielzeug. Eine große Auswahl gibt es beispielsweise bei Rico’s Futterkiste im Shop. Wer Vasco, Joshi, Rico, Max und Flori ein schönes Spielzeug aus Naturmaterialien zur Beschäftigung schenken möchte, kann gerne ein Päckchen an die Pfullinger Kollegen schicken:

bmt e.V. Tierschutzzentrum Pfullingen
Gönninger Straße 201
72793 Pfullingen

Letzte Chance "Hospizplatz"

Nicht für jeden Schützling wird der Traum vom Glück wahr. Während sie vergeblich auf ein Zuhause warten, altern sie in der Obhut ihrer Pfleger. Zwar sind sie dadurch nicht ungesehen und werden geliebt, doch es fehlt die dringend benötigte 1:1 – 24 Stunden-Betreuung.

Chucky aus dem Tierheim Bad Karlshafen gehörte zu diesen Langzeitbewohnern. Mit seinen 14 Jahren fallen ihm Gehen, Stehen und Hinlegen schwer, er braucht Hilfe beim Orientieren. Insgesamt war sein Alltag im Tierheim sehr beschwerlich. Die Frage, wieviel Qualität ihm dieses Leben noch bietet, wurde in den Köpfen täglich lauter. Doch dann schlug das Glück doch noch zu: Petra aus Wilhelmshaven erfuhr von seinem Schicksal und bot ihm einen Hospizplatz an. Von ihr bekommt Chucky nun Hilfe dabei, sich gemütlich hinzulegen, jeden Tag 5 – 6 Mahlzeiten und ganz viel Liebe. Auch Sohn Joni und Zweithund Janni haben ihn fest ins Herz geschlossen.

Um Hospizplätze zu ermöglichen, ist der bmt e.V. auf Spenden angewiesen. Unterstützen Sie uns!

Tiere als Bumerang

Nun hat es auch das Tierheim Hage erwischt: in letzter Zeit - fast zeitgleich mit den Corona-Lockerungen - häufen sich die sogenannten „Rückläufer“ aus den Tiervermittlungen. Insbesondere Hunde werden trotz intensiver Beratung teilweise mit den haarsträubendsten Argumenten wieder zurück ins Tierheim gebracht:  Trixie, eine junge Hündin, die allen Lebewesen gegenüber freundlich ist, wurde beispielsweise mit der Erklärung abgegeben, dass das Leben mit ihr zu anstrengend sei. Trixie war genau sieben Tage in ihrem neuen „Zuhause“. Glücklicherweise war ihr alter Zimmergenosse noch da und die beiden bezogen sofort wieder die gemeinsame WG. Einige Tage vorher kam ein zehn Monate alter Rüde nach vier Wochen zurück ins Tierheim. Die Aussage seiner Interims-Halter: er sei trotz verabreichter Psychopharmaka (!) zur Ruhigstellung einfach zu wild und hätte sich auf dem Campingplatz, auf dem man ein paar Tage verbringen wollte, nicht erwartungsgemäß verhalten.
In einer Welt, in der nichts mehr sicher scheint und die sich ganz offensichtlich im Umbruch befindet, muss man leider immer damit rechnen, dass es Menschen gibt, die leichtfertig mit der Seele eines Tieres umgehen!

Wildtierschutz im Tierheim Pecs

Neben der Aufnahme und Versorgung von Hunden, Katzen und einheimischen Bauernhoftieren ist unser Partnertierheim im ungarischen Pecs auch die erste Adresse, wenn ein Wildtier in Not ist und es medizinisch versorgt bzw. gepäppelt werden muss.

Aktuell befinden sich neben zahlreichen Igelbabys auch etliche verwaiste Jungvögel, überwiegend Schwalben, in der Obhut des Misina Tier- und Naturschutzvereins. ‚Allen Tieren in Not zu helfen‘ ist nicht nur unser, sondern auch der Anspruch unserer Tierschutzkollegen in Ungarn und Rumänien.

Ein großartiges Engagement, das nicht nur bei uns, sondern insbesondere auch in Ost- und Südeuropa keine Selbstverständlichkeit ist.

Vor dem Schlachter gerettet

Vor einigen Wochen hat das Tierheim in Bergheim acht "Großsilber"-Kaninchen aus einer Zuchtauflösung übernommen. Sie waren bei Ebay angeboten worden und Tierfreunde hatten sie gekauft, um sie vor dem Kochtopf oder einem anderen unschönen Schicksal zu retten.

Bei der Ankunft im Tierheim waren die Kaninchen außer sich vor Panik. Ihr ganzes Leben hatten sie in engen Käfigen gelebt, jeder für sich alleine und offensichtlich ohne menschlichen Kontakt. Mit der Zeit tauten sie glücklicherweise auf und mittlerweile wohnen alle zusammen in einem großen Gehege. Es ist so schön zu sehen, wie sie miteinander kuscheln und all das nachholen, was ihnen immer verwehrt blieb.

Nun suchen die Kollegen in Bergheim ein artgerechtes Zuhause für die hübschen Tiere. Sie können gerne zu zweit oder in Gruppen adoptiert werden, es handelt sich um zwei kastrierte Böcke und sechs Damen.

Kleidung für den Tierschutz

Haben Sie vielleicht noch ausrangierte Kleidung und wollen damit etwas Gutes tun?

Bis zum 05.08.20 können Sie Ihre Kleiderspende an „Platz schaffen mit Herz“ verschicken. Auf der entsprechenden Internetseite können Sie den Paketschein dafür erstellen und dann kostenlos versenden. Sie bekommen dann nach wenigen Tagen einen Internetcode per Mail zugeschickt und mit diesem Code können Sie dann die Berliner Geschäftsstelle des bmt auf der Webseite unterstützen.

Nach Abschluss der Aktion von „Platz schaffen mit Herz“ bekommen die 100 Organisationen mit den meisten Stimmen/Codes eine Spende.

Mit dem Geld finanzieren wir die Kosten für unsere vier Gnadenbrottiere, drei Ponys und eine Mulidame.

Basti, Stoppelchen, Mary und Schneewittchen sagen „Danke“ dafür.

Termine

Wegen der Coronasituation haben wir alle unsere aktuellen öffentlichen Veranstaltungen abgesagt.

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