Newsletter Juli 2019

Je mehr Kinder und Jugendliche über die Bedürfnisse von Tieren wissen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie sie als Lebewesen respektieren. Wir sind der festen Überzeugung, dass durch Bildung und geweckte Empathie die jungen Menschen ein besseres Verständnis für Tiere und den Tierschutz entwickeln. Das Tierheim Köln-Dellbrück hat eine eigene Tierschutzlehrerin, die ihr Fachwissen zu allen wichtigen Fragen rund um den Tierschutz weitervermittelt. Aber natürlich berichten wir auch wieder aus unserem Tierheimalltag, suchen besondere Menschen für die Hündin Chloe, freuen uns über das Happy End für Rob oder berichten vom traurigen Schicksal der Katze ohne Namen.
Viel Vergnügen beim Lesen!

Ihr bmt-Team

Wie lebt ein Tier in der Massentierhaltung?

Wie Sie wissen, hat unser Tierheim Köln-Dellbrück eine eigene Tierschutzlehrerin. Anne Liebetrau besucht Schulklassen und hält Unterricht zu den verschiedensten Themen.

Nicht nur Haustiere, sondern auch sogenannte „Nutztiere“ werden in ihren Stunden zum Unterrichtsmittelpunkt. In einer Grundschule leitete sie jetzt einen Projekttag, der die folgenden Fragen thematisierte: “Gibt es wirklich Tiere, die nur dafür da sind, von uns genutzt zu werden?“, „Haben wir von unseren Haustieren nicht auch einen Nutzen?“ „Sind Nutztiere auf der ganzen Welt gleich definiert?“ Die Kinder lernten, wie man Puten, Schweine, Hühner und Schafe artgerecht hält, damit sie glücklich sind. Sie sahen aber auch Bilder, unter welchen schlimmen Umständen Tiere in der Massentierhaltung leben müssen. Um den Kindern vor Augen zu führen, wie wenig Platz die Tiere teilweise haben, ließ sich Frau Liebetrau in einem Karton einsperren. Die Kinder waren schockiert und wir hoffen, dass sie vielleicht ein wenig nachdenken, wenn es um es um das Thema „Tiere essen“ geht.

Reha-Körbchen für Chloe gesucht

Ende Mai zog die Hündin Chloe zusammen mit ihrem Hundekumpel Bobo aus Rumänien im Tierschutzzentrum Pfullingen ein.

Schnell fiel auf, dass die beiden kleinen Hunde kein einwandfreies Gangbild hatten und bei einem Röntgentermin stellte sich heraus, dass die beiden an einer alten Beckenfraktur litten. In ihrer Heimat ist es leider keine Seltenheit, dass Hunde von einem Auto erfasst und liegengelassen werden. Während Bobo Glück und schon vor seinem OP-Termin Interessenten hatte, die ihn nun durch die Rekonvaleszenzzeit begleiten, ist Chloe immer noch auf der Suche nach ihren Menschen. Und dies ganz dringend, denn der Tierarzt hat Chloe noch einige Wochen Ruhe verschrieben. In dieser Zeit darf sie zwar kleinere Runden laufen, aber nicht toben. Für Chloe bedeutet dies, dass sie nicht in ihre Hundegruppe zurück kann und die meiste Zeit alleine in ihrem Zwinger verbringen muss.

Einladung zum Sommerfest in Bad Karlshafen

Das Tierheim Bad Karlshafen feiert am 4. August 2019, von 12 - 17 Uhr, sein alljährliches Sommerfest und lädt alle Tierfreunde sehr herzlich hierzu ein.

Bei hoffentlich traumhaftem Wetter kann man die Bauernhoffamilie (Schafe, Zwergziegen und Hausschweine), knapp 100 Hunde und die samtpfotigen Tierheimbewohner kennenlernen. Darüber hinaus gibt es viele Infos zur aktuellen Tierschutzarbeit des bmt, verschiedene Infostände und Vorführungen. Wer auf der Suche nach einem Geschenk ist, wird im Tierheim-Shop oder an den Ständen mit den wunderschönen Handarbeiten sicherlich fündig. Bei Kaffee und Kuchen oder einem herzhaften Imbiss kann man sich stärken und mit anderen Tierfreunden plaudern.

Glück im zweiten Anlauf

Rob ist ein liebenswerter, 10jähriger Mischlingsrüde, der im August 2018 aus dem bmt-Partnertierheim in Brasov in das Tierheim Arche Noah kam. Beim Tierarzt-Check stellte sich heraus, dass Rob nicht ganz gesund ist und aufgrund einer vergrößerten Milz ein Spezialfutter benötigt. Seine Vermittlungschancen sanken, denn wer möchte schon einen großen, alten und kranken Hund? Im Januar 2019 fand er dennoch ein Zuhause, doch leider zeigte Rob dort recht schnell, dass er keine Fremden im Haus duldet. Und kam ins Tierheim zurück.

Es scheint beinahe so, als hätte das Schicksal seine Hand im Spiel, denn seine Stamm-Gassigeher hatte Rob schon längst um seine Pfoten gewickelt, aber ihre damaligen Lebensumstände ließen eine Adoption noch nicht zu. Letztendlich hat sich glücklicherweise alles zum Positiven gewendet, so dass Rob Ende Mai doch endlich zu seinen Menschen ziehen konnte. Vom ersten Tag an wurden klare Regeln aufgestellt und bisher benimmt sich Rob gut, wenn Besucher kommen. Ein Happy End mit Hindernissen für Rob!

bmt-Auslandstierschutz - Container für die Katzen von Pecs

Als der Vorstand und Beirat des bmt e.V. im Juni 2019 das Partnertierheim in ungarischen Pecs besuchten, wurde schnell klar, dass die Situation der Katzenunterbringung im Tierheim alles andere als optimal ist. In der Vergangenheit gab es nur vereinzelt Katzen und diese wurden teilweise mit in den Hundehäusern untergebracht, da es schlichtweg kein eigenes Katzenhaus gab. In den letzten Jahren stieg die Anzahl der Fund- und Abgabekatzen, so dass diese Art der notdürftigen Unterbringung zunehmend stressiger wurde für die Tiere.

Der Beirat beschloss, dass wie im bmt-Tierheim in Kiskunhalas, zwei Container als unkomplizierte und kurzfristige Hilfsmaßnahme angeschafft werden sollten, in denen eine komplett neue Quarantäne- sowie Krankenstation eingerichtet wird, um Neuankömmlinge und kranke Katzen zu separieren. Die Container wurden kurzerhand bestellt und sind vor einigen Tagen im Tierheim Pecs angekommen. Neben den Containern wurden auch 24 Quarantäneboxen gekauft, so dass die neuen Räumlichkeiten schon in Kürze bezogen werden können.
Die Kosten in Höhe von 18.000 Euro werden komplett durch den bmt e.V. getragen. Eine hohe Investition, aber ein großer Fortschritt für unser Partnertierheim. Wir freuen uns über Unterstützung in Form von Spenden auf unser Auslandskonto mit dem Verwendungszweck 'Katzencontainer für Pecs'. Vielen Dank im Namen der Pecser Katzen!

Die Katze ohne Namen

Die Kaltschnäuzigkeit mancher Mitmenschen, denen wir im Tierheimalltag begegnen, ist manchmal nur schwer zu ertragen.

An einem späten Freitagnachmittag wurde eine Fundkatze in dem Kasseler Tierheim Wau-Mau-Insel abgegeben, die sich in einem so desolaten Zustand befand, dass Tierheimleiter Karsten Plücker umgehend zum Tierarzt mit ihr fuhr. Die Katze hatte akutes Nierenversagen und um sicherzugehen, hat der Tierarzt noch eine Blutprobe entnommen. Bei der Untersuchung wurde festgestellt, dass der Katze nur wenige Tage zuvor schon einmal Blut abgenommen wurde. Dies bedeutet, dass ihre Besitzer von dem Zustand gewusst und das Tier einfach entsorgt haben. Wie man sein Familienmitglied in größter Not und zu einem Zeitpunkt, in dem es den Schutz und Beistand seiner Menschen am meisten benötigt, einfach im Stich lassen kann, ist uns unbegreiflich. Auch dies ist ein Anzeichen der voranschreitenden Verrohung in unserer Gesellschaft.

Leider starb die Katze namenlos und wir vermochten ihr keinen zu geben, da sie nur wenige Minuten im Tierheim war.

Tierheimleiter mit Herz und Verstand

Ganze 15 Jahre ist es nun her, dass Frank Weber das Franziskus Tierheim im Herzen von Hamburg, „das Franzl“, übernommen hat und mit viel Engagement leitet.

Die meisten Menschen kennen das Tierheim so, wie es jetzt ist: eine Begegnungsstätte für Menschen mit viel Liebe zum Tier, auf dem modernsten Stand und renoviert, dank vieler Spender, die dem Tierheim seit vielen Jahren treu verbunden sind. Als guter Tierheimleiter muss man jedoch nicht nur die Liebe zum Tier mitbringen, auch die finanzielle Situation darf man nicht aus den Augen verlieren.

Mit viel Engagement, Mut, Tierliebe und wenig Freizeit ist das Franziskus-Tierheim heute „eine Tierschutz-Insel“ geworden.

Für ein Wildtierverbot in Zirkussen

Der bmt setzt sich seit vielen Jahren für ein Wildtierverbot in Zirkussen ein. Ob Giraffen, Löwen, Flusspferde, Tiger, Elefanten – wir sind der Überzeugung, dass Wildtiere in einem Zirkus nichts zu suchen haben.In Zirkussen, die Wildtiere mit sich führen, müssen die Wildtiere zwischen den einzelnen Auftrittsorten unzählige Kilometer, in viel zu kleinen Käfigen zurücklegen. Zwischen den Auftritten werden die Tiere ebenfalls in viel zu kleinen Käfigen gehalten und zeigen häufig Verhaltensstörungen, wie z.B. das Weben bei Pferden, Elefanten, Kamelen und Bären. Dabei schwingen die Tiere Kopf und Hals in einem gleichbleibenden Rhythmus von links nach rechts und belasten die Vorderbeine abwechselnd.Während der Vorstellungen kommt es immer wieder zu Unfällen, erst vor kurzem wurde der Raubtierdompteur Ettore Weber in Italien von seinen Tigern getötet.In Deutschland gerieten im letzten Jahr in Osnabrück drei Elefanten während der Premiere vom Circus Krone in der Manege in Streit und schubsten sich. Dabei fiel einer der Elefanten sogar in das Publikum. In Spanien ist im vergangenen Jahr ein Elefant bei einem schlimmen Verkehrsunfall ums Leben gekommen.

28 europäische Länder haben ein generelles, bzw. ein eingeschränktes Wildtierverbot beschlossen, Deutschland hingegen tut sich schwer mit einem derartigen Verbot. Daher hat sich der bmt der Kampagne „Endlich-Raus-Jetzt“ angeschlossen, die ein Verbot von Wildtieren in Zirkussen fordert.

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