Newsletter Januar 2021

Liebe Tierfreunde,

aufgrund des Lockdowns müssen auch zu Beginn des neuen Jahres die Tore der bmt-Tierheime weiterhin für Besucher geschlossen bleiben.

Was für die Außenwelt nicht direkt sichtbar ist, ist, dass das Leben hinter den Pforten brodelt und unsere Tierschutzarbeit wichtiger denn je ist: Wir sind froh, dass es uns möglich ist, unsere Tierschutzpartner in Spanien, Ungarn und Rumänien in diesen schwierigen Zeiten zu unterstützen und Tiere aus unseren Auslandsprojekten bei uns aufzunehmen.
Dass die Nachfrage nach Haustieren derzeit riesengroß ist, zeigen gleich mehrere Fälle von illegalem Welpenhandel in Kassel und Köln. Doch was ist, wenn die Pandemie vorbei ist und das Leben sich wieder normalisiert?
Darüber machen sich nicht nur die Bergheimer Tierheimbewohner Gedanken und blicken sorgenvoll in die Zukunft.

Bleiben Sie gesund!

Ihr bmt-Team

Spanier auf Abwegen

Gassi-Übungen am Montag, Tierarzt am Dienstag, fremde Personen am Mittwoch. Der Stundenplan der Greyhounds, die kurz vor Weihnachten im Tierhafen ankamen, ist so voll wie ebenso notwendig.
Denn in den vergangenen neun Jahren haben Sugus, Daxter und Nico nicht viel von der Welt außerhalb des Shelters von Madrid gesehen. Das Team in Bad Karlshafen spricht sich klar gegen eine bloße Verwahrung seiner Schützlinge aus und investiert daher eine Menge Zeit in das Training der Rüden. Die Anfragen für nicht-leinenführige Senioren mit gehobenen Ansprüchen tendieren nämlich gegen Null.

Der Tierhafen setzt sich dafür ein, seine Bewohner fit zu machen für ein Leben nach dem Tierheim. Die Vermittlung an die richtigen Menschen ist auch im Fall der drei spanischen Wirbelwinde das größte Ziel seiner Arbeit.
Da bis dahin sicher noch viel Wasser die Weser hinunterfließen wird, freut sich der Tierhafen über Spender sowie Paten und natürlich besonders über geeignete Interessenten.

Illegaler Welpenhandel in Kassel

Gleich mehrere Fälle von illegalem Welpenhandel beschäftigen zur Zeit die Mitarbeiter des Tierheims Wau-Mau-Insel in Kassel zu Beginn des neuen Jahres.
13 Pomeranian-Welpen wurden vom Veterinäramt des Landkreises Osnabrück bei einem illegalen Transport aus Bulgarien beschlagnahmt. Nachdem die Hundehändler die Tiere zunächst wieder zurückhaben wollten, hat sich die engagierte Amtsveterinärin dafür eingesetzt, dass die Tiere dem bmt übereignet wurden. 10 Tage später brachte das Veterinäramt noch einmal 7 Welpen, 1 Labrador-Mix, 3 Chihuahuas und nochmal 3 Pomeranians von einem weiteren Welpenschmuggler. Und wieder eine Woche später rückten noch einmal fünf kleine Hundekinder nach.
Nun sind alle fünfundzwanzig Hunde zum Glück in Sicherheit und haben beste Aussicht auf ein glückliches Hundeleben.

Ganz anders liegt leider der zweite Fall in Kassel. Die Kasseler Polizei stoppte einen polnischen Transporter. Dieser führte einen verdreckten Drahtkäfig mit zwei illegal eingeführten American Bulldog-Welpen mit. Auch in diesem Fall meldeten sich die Eigentümer der Hunde und möchten die Hunde zurück. So, wie es derzeit aussieht, werden die Händler eine Geldstrafe für den illegalen Transport zahlen und das Tierheim muss die Hunde den Welpenhändlern wieder aushändigen.
Beim Schmuggel von Zigaretten, Drogen oder anderen Dingen wird die Ware kurzerhand konfisziert, aber Tiere sollen wieder zurück in die Hände ihrer Peiniger? Uns blutet das Herz…..

Trauriger Abschied von Bobby

So sehr die Kollegen in Pfullingen auch auf ein Happy End für Bobby gehofft hatten… leider ging dieser Wunsch nicht mehr in Erfüllung.
Bobby verbrachte die letzten drei Jahre im Tierheim und eroberte dort mit seiner charmanten und direkten Art alle Herzen im Sturm, nur mit den Interessenten wollte es einfach nicht klappen!

Nachdem er Ende 2020 merklich abgebaut hatte, war er zum Jahreswechsel eigentlich wieder auf dem Weg der Besserung. Doch dann verließ ihn am zweiten Januarwochenende plötzlich der Lebenswille – ohne, dass man ihm am Tag zuvor irgendetwas angemerkt hätte.
Bobby hinterlässt ein großes Loch und wird jedem seiner Pfleger und Gassigänger gleichermaßen fehlen. Es ist sehr schade, dass er seine letzten Lebensjahre im Tierheim verbringen musste, das trotz aller Bemühungen niemals ein richtiges Zuhause ersetzen kann.
Aber Bobby wird allen, die ihn kennengelernt haben, unvergessen bleiben – so viel ist sicher!

Tiere sind Freunde fürs Leben!

Die Bewohner des Tierheims in Bergheim machen sich derzeit große Sorgen über die Entwicklungen in Sachen Tiervermittlung während der Corona Zeit. Es werden mehr denn je Haustiere angeschafft – und viele davon bestimmt auch unüberlegt, sei es in Ermangelung an Freizeitmöglichkeiten im Lockdown oder aus erhöhtem Kuschelbedürfnis.

Die große Sorge ist nun, was passiert mit all den Tieren, wenn das Leben wieder normal weitergeht? Wer soll all‘ diese Tiere aufnehmen und finanzieren? Es ist ja auch angesichts der schlechten wirtschaftlichen Lage damit zu rechnen, dass die Spenden langsam zurückgehen.
Um ihrer Sorge Ausdruck zu verleihen, haben sich Lupo, Tykon, George, Kira, Pixel, Blacky und Django Protest-Schilder gebastelt und ihre Fotos davon durchs Netz geschickt.
Über eine Million Klicks erreichten sie allein bei Facebook und sogar in den RTL-Nachrichten waren sie zu sehen. Was für ein Wahnsinns-Erfolg für unsere Vierbeiner!

Happy End für Cinnamon

Cinnamon wurde als halbwilde Katze an einer Futterstelle eingefangen und sollte eigentlich im Tierheim Arche Noah nur kastriert und dann wieder in ihr Revier zurückgebracht werden. Dann stellte sich heraus, dass sie trächtig ist. Doch damit nicht genug: Es gab Komplikationen und sie musste ihre Kitten mit einem Notfall-Kaiserschnitt auf die Welt bringen.

Nachdem sie wieder genesen war, stand lange Zeit im Raum, ob Cinnamon wieder an der Futterstelle ausgewildert werden kann. In der ersten Zeit im Tierheim wollte sie mit Menschen so gar nichts zu tun haben, aber je mehr sich die Tierpfleger mit ihr beschäftigten, desto mehr taute sie auf.
Schließlich wurde entschieden, dass sie vermittelt werden sollte. Nach einigen Interessenten, die letztendlich aber doch mit ihrer Schüchternheit überfordert waren, fand sie schließlich IHRE Menschen.
Die Brinkumer Kollegen sind sehr glücklich, dass Cinnamon nun endlich ein Zuhause gefunden hat und wünschen ihr und ihrer neuen Familie ganz viel Spaß!

Trauriges Dienstjubiläum

Immer wieder gibt es Katzen im Tierheim, die von den Besuchern übersehen werden.
Eine von ihnen ist Balea aus dem Reichelsheimer Elisabethenhof. Schon seit einem ganzen Jahr wartet die schüchterne Katzendame auf ihre große Chance.

Jetzt wird es aber höchste Zeit, dass Balea „ans Licht“ kommt und vielleicht ist sie ja genau die Katze, auf die Sie immer gewartet haben? Aufgrund ihrer Schüchternheit braucht Balea etwas Zeit, bis das Eis gebrochen ist und sie ihren Menschen vertraut.
Das Team vom Elisabethenhof sucht für sie daher ein ruhiges Zuhause als Zweitkatze. Sie sollte in eine Wohnungshaltung mit gesichertem Balkon vermittelt werden, aber mit der späteren Option auf Freigang.
Na, hat es gefunkt?

Wir haben es satt! - Demo in Berlin

Rund 60 Organisationen von Landwirten, Umwelt- und Tierschutzorganisationen haben auch in diesem Jahr unter dem Motto "Für eine bäuerlich-ökologischere Landwirtschaft und artgerechte Tierhaltung, für Klimagerechtigkeit und globale Solidarität! " zum Protest aufgerufen.
Die "Wir haben es satt!"-Demonstration findet traditionell anlässlich der weltgrößten Agrarmesse „Grüne Woche“ in Berlin statt. Im letzten Jahr demonstrieren 27.000 Landwirte sowie Tier- und Umweltschützer für eine besserer Agrarpolitik.

Unsere Geschäftsstelle Berlin ist in jedem Jahr dabei und war auch in diesem Jahr, natürlich mit gebührendem Abstand, vor Ort. Es gab zwar pandemiebedingt keine große Demo, sondern „nur“ einen Pressetermin vor dem Bundeskanzleramt.

Statt 27.000 Menschen fanden sich vor dem Amt 30 Traktoren ein und auf mehr als 10.000 Fußabdrücken auf Papier forderte man ein Umdenken in der Landwirtschaft.

Termine

Wegen der Coronasituation haben wir alle unsere aktuellen öffentlichen Feste abgesagt.

Falls Sie eines unserer Tierheime besuchen möchten, rufen Sie bitte dort vorher an und erkundigen sich nach den derzeitigen Öffnungszeiten.
Bitte beachten Sie vor Ort die Hygieneregeln zur Eindämmung der Corona-Pandemie!

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