Newsletter Januar 2019

Liebe Tierfreunde,

neben Hunden gehören Katzen zu den beliebtesten Haustieren in Deutschland. Sie bereichern das Leben vieler Tierfreunde und werden als Familienmitglieder betrachtet. Und dennoch gibt es allzu viel Katzenelend. In unseren Tierheimen sind die meisten Fundtiere Katzen. Und anders als bei Hunden werden sie häufig nicht wieder abgeholt. Katzen gelten als geheimnisvoll, eigensinnig und unbestechlich. Wenn ihnen etwas nicht passt, zeigen sie dies deutlich. Und landen häufig entweder auf der Straße oder werden im Tierheim abgegeben. In unseren Tierheimen können die Tierpfleger viele Geschichten rund um die Samtpfote erzählen und erleben viele Katzenschicksale, die sie berühren.

Viel Vergnügen beim Lesen!

Lisa konnte Honey nicht vergessen

2017 leistete Lisa Dollhäubl ihren Bundesfreiwilligendienst im Tierheim Hage ab. Dort gab es eine Katze, die ihr ganz besonders am Herzen lag: Seniorin Honey. Täglich kümmerte sie sich darum, dass die nierenkranke Katzen-Omi ihre Tabletten nahm (was nicht immer einfach war) und da sie sie selbst nicht adoptieren konnte, hoffte sie stets, dass es jemand anders tun würde. Aber leider passierte nichts und als sie ihren Dienst im Tierheim beendete, musste sie Honey schweren Herzens im Katzenhaus zurücklassen. Lisa lebt 400 Kilometer von Hage entfernt, aber die alte Honey ging ihr nicht mehr aus dem Kopf. Sie besuchte sie ein paarmal und überredete schließlich doch noch ihre Mutter, es mit ihr zu versuchen. Beide hatten gewisse Zweifel, ob es denn mit den vorhandenen Katzen klappen würde. Honey wurde abgeholt und zeigte sich entgegen aller Befürchtungen vom ersten Tag an von ihrer Schokoladenseite. Sie interessierte sich nicht für ihre tierischen Mitbewohner, fand ihren Stammplatz auf dem Sofa und begrüßt nach Hause kommende Menschen mit lautem Miauen. Lisa hatte von Anfang an den richtigen Riecher: Sie und Honey gehören zusammen.

Ich bin dann mal weg...

... dachte sich die Besitzerin von drei Katzen, fuhr in den Urlaub und ließ die Samtpfoten in ihrer Wohnung zurück. Angeblich sollten sie von einer Bekannten gefüttert werden, was diese aber nicht tat. Nachdem sich Nachbarn über den Gestank aus der Wohnung beschwerten, wurden die zuständigen Behörden informiert, die Wohnung aufgebrochen und die Katzen zum Glück durch das Veterinäramt der Stadt Kassel sichergestellt und in die Wau-Mau-Insel gebracht. Das war auch kurz vor knapp, denn alle Drei waren dehydriert, litten unter Flohbefall, der erwachsene Kater hatte einen Atemwegsinfekt, die jüngste Katze litt unter Juckreiz und war auch noch abgemagert. Leider waren sie auch nicht kastriert und gekennzeichnet. Ein Einzelfall? Leider nein. Immer wieder erleben Tierschützer, dass Tiere unversorgt in ihrem ‚Zuhause‘ zurückgelassen werden. In diesem Fall konnten sie noch gerettet werden. Aber leider überleben nicht alle Tiere die Verantwortungslosigkeit ihrer Besitzer.

Kartoffeldiebin Dolores

Dolores kam als Fundkatze in das Tierheim Arche Noah in Brinkum. Schnell stellten die Mitarbeiter fest, dass Dolores an Epilepsie leidet. Da sie aufgrund ihrer Erkrankung einen Raum ganz für sich alleine hatte, in dem sie zur Ruhe kommen konnte, hat sie sich schnell positiv entwickeln können. Ihre Vermittlungschancen waren zwar schlecht, doch ihre jetzige Halterin ließ sich von ihrer Krankheit zum Glück nicht abschrecken. Nach einer Kennenlernphase durfte Dolores in ihr neues Zuhause umziehen und macht dort weiter täglich Fortschritte. Mittlerweile traut Dolores sich aus ihrem Zimmer heraus, liegt mit auf dem Sofa und klaut ihrem Frauchen sogar die Kartoffeln vom Teller. Die Mitarbeiter der Arche Noah sind überglücklich, dass es immer wieder Menschen gibt, die sich solchen Herausforderungen stellen und einer Katze wie Dolores eine Chance geben.

Wir werden alle älter ...

In der Vermittlung liegen den Mitarbeitern des Tierheims Bad Karlshafen die erwachsenen und älteren Katzen besonders am Herzen - schließlich werden wir alle älter. Und wenn man ein paar Dinge beachtet, kann auch eine erwachsene Katze genauso viel Freude bereiten wie eine junge Samtpfote. Da Katzen häufig bis ins hohe Alter geistig fit bleiben, sollten sie geistig gefordert und gefördert werden. Eventuell sind sie körperlich altersgemäß beeinträchtigt, aber deshalb spielen sie sicherlich fast so gerne wie früher. Für die Samtpfoten ist Spielen ein Stück Lebensfreude und so bleiben sie auch fit. Zuwendung und Ansprache fördern die Freundschaft zwischen Mensch und Katze – in jedem Alter. Aber je älter die Katze ist, desto notwendiger ist die tägliche Beschäftigung mit ihr, um gesundheitliche Beeinträchtigungen schnell zu erkennen. Und auch die Gesundheitsvorsorge ist wichtig. Ältere Katzen haben ein größeres Ruhebedürfnis. Haben Sie Verständnis dafür und ermöglichen Sie Ihrem Liebling, sich zurückzuziehen, wenn ihm danach ist. Aber das Zusammenleben mit einem älteren Tier hat auch Vorteile, insbesondere für Berufstätige: Sie sind bescheidener, genießen gutes Futter, ihr kuscheliges Körbchen, die Ruhe und gute Pflege ihrer Besitzer. Sie verfügen bereits über Lebenserfahrung und sind insgesamt ruhiger als ein Jungtier und sorgen so für ein entspanntes Zusammenleben.

Inkontinent - oder doch nicht?

Im Juni 2018 nahm das Tierheim Elisabethenhof in Reichelsheim einen 16-jährigen Kater auf, der eigentlich wegen Inkontinenz eingeschläfert werden sollte. Unsauberkeit kann viele Ursachen haben und so fand man in diesem Fall schnell heraus, dass sein Problem eine schlimme Blasenentzündung war, die die Besitzer nicht behandeln ließen. Im Elisabethenhof angekommen, erhielt er die medizinische Versorgung, die er so dringend nötig hatte und seine Unsauberkeit besserte sich schlagartig. Nach nur zwei Monaten im Tierheim fand sich eine wunderbare Familie, die ihn zu sich nahm und wo er nun bestens versorgt seinen Ruhestand genießen darf. Unsauberkeit ist einer der häufigsten Gründe, warum Katzen im Tierheim abgegeben werden.

Am 12.05.2019 findet im Tierheim Elisabethenhof zu dem Thema ein Seminar mit der Katzentherapeutin Carmen Schell von Cattalk statt.

Vom Labor aufs heimische Sofa

Wenn es die Kapazitäten unserer Tierheime erlauben, nehmen wir immer mal wieder Katzen aus Versuchslaboren auf. Erst letzte Woche sind im Tierheim Köln-Dellbrück elf zweijährige Kater eingezogen, an denen zuvor im Labor Wurm- und Zeckenmittel getestet worden waren. Die Tiere haben, obwohl man es gar nicht vermutet, eine ganz besondere Art: die meisten sind extrem zutraulich und freundlich, aber auch total naiv. Kein Wunder, sie kennen ja so gut wie noch gar nichts von der Welt. Fernseher, Staubsauger, Musik, Verkehr, all das ist Neuland für die bereits erwachsenen Tiere. Im Labor leben sie in Gruppen zusammen und sind dementsprechend gut sozialverträglich, weswegen wir sie gerne im Doppelpack oder als Zweitkatze vermitteln. Laborkatzen sind aufgrund ihres freundlichen Wesens sehr begehrt und so ziehen sie meist nach kürzester Zeit schon wieder aus dem Tierheim aus.

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