Newsletter April 2019

Liebe Tierfreunde,

es ist Frühling und die Natur & Tierwelt erwacht zu neuem Leben. Mit dem Frühlingsanfang treffen auch die ersten Jungtiere in unseren Tierheimen ein. Ob Jungvögel, hilflose Eichhörnchen- oder Katzenbabys - mit diesen verwaisten und hilflosen Winzlingen kommt jede Menge Arbeit auf unsere Tierpfleger zu. Doch bevor Sie ein vermeintlich hilfloses Tier aus der Natur aufnehmen – fragen Sie bitte in einer Wildtierstation oder im nächsten Tierheim nach, wie Sie sich am besten verhalten. Denn nicht jede gut gemeinte Hilfe ist richtig!

Wir wünschen Ihnen & allen Tieren einen entspannten und wunderschönen Frühling!

Ihr bmt-Team

Landschildkröten erwachen aus Winterruhe

Im Tierheim Pfullingen leben derzeit fünf griechische Landschildkröten, die seit letztem Jahr ein tolles und abwechslungsreiches Außengehege nutzen können, um in der warmen Jahreszeit reichlich Sonne zu tanken.

In diesem Jahr sind die Schildkröten bereits Mitte April aus ihrer Winterruhe erwacht und durften zeitnah ihr großzügiges Außengehege beziehen, in dem sie sich tagsüber bei schönem Wetter und ausreichend warmen Temperaturen frei bewegen können. Nachts und an typisch kalten und regnerischen Apriltagen bleiben sie in ihren beheizten Innengehegen, die direkt an die Außengehege angrenzen. Da die Griechen sich gerne hinter Steinen oder unter Pflanzen verstecken, müssen die Tierpfleger abends nun immer etwas mehr Zeit einplanen, um alle Schildkröten in dem weitläufigen Gehege wiederzufinden.

Im Frühling kommt der Nachwuchs

Bereits seit 2012 bietet das Tierheim Hage Katzenkastrationsaktionen für sozial schwache Katzenbesitzer an und hofft so, das Katzenelend in dem ländlichen Bereich einzudämmen.
Doch es braucht Zeit, bis die Maßnahmen fruchten und so stranden jedes Jahr aufs Neue noch viele Katzenmütter mit ihren Kitten im Tierheim.

Am 11. April war es wieder soweit und das erste Katzenbaby ist mit Mutter im Tierheim Hage eingezogen. Die Katzenmama kümmert sich behutsam um ihr Kleines und versorgt es mit reichlich Milch. Sie selbst bekommt sehr hochwertiges Futter. Die Tierheimmitarbeiter geben alles, um Mutter und Kind einen guten Start ins Leben zu ermöglichen. Dies ist oftmals zeit- und kostenintensiv, aber umso größer ist die Freude, wenn diese Tiere in ein neues Zuhause umziehen dürfen. Noch besser wäre es natürlich, wenn alle Freigängerkatzen endlich kastriert und gekennzeichnet wären.

Sobald es wärmer wird, kommt die Grasmilbe

Von Sommer bis Herbst legen die kleinen Spinnentiere ihre Eier ins Gras, aus denen dann Larven schlüpfen. Diese Larven heften sich an Hunde, Katzen, Mäuse und sogar an Menschen, wo sie sich festsetzen und Blut saugen, was zu Hautrötungen, Juckreiz und kahlen Stellen führt. Die betroffenen Körperstellen sind meist Füße, Beine, Kopf und Bauch. Bemerkbar macht sich dies durch häufiges Kratzen und Lecken.

Schaut man sich die Haut des Tieres genauer an, kann man kleine orange- gelbe Punkte entdecken. Dies sind die Grasmilbenlarven.Leider kann man den Hund nicht, wie z.B. vor Flöhen, mit einem Spot-on-Präparat vorbeugend schützen. Die Mitarbeiter des Tierheims Bad Karlshafen empfehlen verantwortungsbewussten Tierhaltern, nach jedem Spaziergang durch Wald und Wiese die Pfoten, Beine und den Bauch des Hundes mit lauwarmem Wasser abzuduschen. So spült man die Larven ab und lindert den Juckreiz.

Endlich ist sie da!

Wenn die Tage länger werden, die Temperaturen langsam steigen und die ersten Knospen zu sprießen beginnen, dann erwacht die Natur zu neuem Leben. Und auch die Tierwelt bekommt Frühlingsgefühle.
Wie gut, dass kurz nach dem kalendarischen Frühlingsbeginn in Kassel zum 30. März endlich die Katzenschutzverordnung in Kraft getreten ist. Schon seit vielen Jahren wird sie von Tierschützern gefordert, ist 2013 aufgrund einer Bürgereingabe von dem Leiter der Kasseler Wau-Mau-Insel, Karsten Plücker, einstimmig von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen worden. Nur eingeführt wurde sie seitdem nicht.
Erst als das Tierheim den Fundtiervertrag mit der Stadt Kassel kündigt und einen neuen Vertrag nur unter der Voraussetzung abschließt, dass die Stadt die Katzenschutzverordnung endlich einführt, lenkt die Stadt ein und macht die Zusage, dass die Verordnung 2019 eingeführt wird. Ende März hätte der Fundtiervertrag zum Jahresende erneut gekündigt werden müssen.
Auf den letzten Drücker hat die Stadt nun die aus Tierschutzsicht längst überfällige Verordnung eingeführt. Ein klarer Sieg für den Tierschutz in Kassel.

Frühlingserwachen

In Rumänien, insbesondere in den Karpaten, gibt es viele Braunbären. Doch leider ist ihr Leben alles andere als sicher. Sie werden unter übelsten Bedingungen in Gefangenschaft gehalten und als Touristenattraktion missbraucht oder gejagt und landen als Delikatesse auf dem Restaurantteller. Unser rumänischer Partnerverein AMP hat 2005 ein Bärenrefugium, den einzigartigen Libearty-Bärenpark, gegründet.

Heute leben dort über 100 Braunbären, ein asiatischer Schwarzbär und andere Wildtiere, und genießen ein weitestgehend artgerechtes Leben. Bären halten Winterruhe und graben sich Erdhöhlen oder nutzen natürliche Höhlen als Rückzugsort. Jetzt, im Frühjahr, kann man sie dabei beobachten, wie sie die ersten Sonnenstrahlen genießen, frisches Gras und Knospen fressen, nach Insekten graben oder miteinander herumtollen. Dieses Naturschauspiel ist einzigartig und wer Osteuropa bereist, sollte unbedingt den Libearty Bärenpark bei Zarnesti, Rumänien, besuchen.
Hier gibt es ein zauberhaftes Video vom munteren Bärentreiben.

Chance auf ein neues Leben

Im März wurde Katze Blacky mit einer weiteren Katze im Tierheim Arche Noah abgegeben. Zu diesem Zeitpunkt war sie bereits hochtragend. Die beiden Samtpfoten lebten mit 15 - 20 weiteren unkastrierten Katzen in einer kleinen Zweizimmerwohnung. Die Halterin war mit der Situation überfordert und gab die beiden Katzen im Tierheim ab. Blacky hat ein verkümmertes Vorderbein und erlitt als Jungkatze einen komplizierteren Nabelbruch, so dass die Tierheim-Mitarbeiter sich große Sorgen um ihren Nachwuchs machten. Am 29. März brachte Blacky schließlich sechs Kitten zur Welt. Doch ein Katzenkind wurde von der frisch gebackenen Mama ignoriert. Als der Tierarzt es sich genauer ansah, stellte er fest, dass es mit einer großen Gaumenspalte und einem viel zu kurzen Unterkiefer keine Überlebenschance hat und hat es erlöst. Die anderen Katzenbabys sind zum Glück gesund und munter und Blacky passt gut auf ihren Nachwuchs auf. Inzwischen sind die Kleinen zwei Wochen alt und haben schon ihre Augen geöffnet. Die Tierpfleger hoffen, dass Blacky ein besonders schönes Zuhause findet, wenn sie ihre Mutterpflichten erfüllt hat. Ihre Kinder werden es da vermutlich leichter haben.

Mühsam nährt sich das Eichhörnchen

Die Berliner Geschäftsstelle des bmt arbeitet seit vielen Jahren eng mit der Eichhörnchen-Hilfe Berlin/Brandenburg e. V. zusammen.
Kürzlich wurde das Waisenkind Schnuffel von Spaziergängern in einem Berliner Park aufgelesen, als es hilfesuchend hinter ihnen herrannte. Nun wird es liebevoll auf einer Pflegestelle der Eichhörnchen-Hilfe aufgepäppelt. Wenn verwaiste Jungtiere Menschen hinterher laufen, dann handelt es sich um einen verzweifelten Hilferuf und schnelle Hilfe ist gefragt.
Damit Schnuffels Freunden nicht das gleiche Schicksal droht, bitten wir alle Tierfreunde, im Garten keine Bäume zu fällen und Regentonnen immer abzudecken. Nicht nur für Katzen, auch für viele Wildtiere sind offene Regentonnen eine tödliche Gefahr. Wenn Sie die Eichhörnchen besonders unterstützen möchten, dann stellen Sie bitte täglich Tonschalen mit frischem Wasser auf und bieten ihnen Nahrung wie Hasel- und Walnüsse, Beeren, Äpfel oder Kirschen an. Tierfreunde gestalten ihren Garten naturnah. Und über Wildblumen freuen sich auch viele andere Tierarten wie Schmetterlinge und Bienen.

Weitere Infos rund um das Eichhörnchen gibt es im bmt-Eichhörnchenflyer.

Termine

Newsletteranmeldung und - archiv

Wenn Sie in Zukunft unseren monatlichen Newsletter automatisch per Mail erhalten möchten, dann können Sie sich hier anmelden.