Newsletter April 2018

Liebe Tierfreunde,

die Arbeit im Tierschutz ist eine emotionale Achterbahnfahrt. Trauer, Glück, Wut und Freude liegen oft ganz dicht beieinander und für unsere Mitarbeiter ist es nicht  einfach, die vielen Eindrücke und Erlebnisse immer wieder aufs Neue zu verarbeiten. Manches wird vielleicht irgendwann zum Alltag, aber einige Geschichten lassen uns auch lange nach Feierabend nicht los. Heute möchten wir Ihnen Tiere vorstellen, deren Schicksal uns besonders ans Herz gegangen ist.

Ihr bmt-Team

Ein Sorgenfell im Tierheim Hage

In einigen bmt-Tierheimen leisten junge Menschen ein knappes Jahr lang ihren Bundesfreiwilligendienst ab. Die meisten von ihnen sind sehr tierlieb und mit ganz viel Herzblut bei der Sache. Dabei lernen sie natürlich auch viele Tiere kennen, deren Schicksal sie berührt. So erging es auch Alste Martens-Habbena vom Tierheim Hage. Es gibt einen Tierheimbewohner, um den sich Alste ganz große Sorgen macht, wenn ihr Dienst im September endet. Es geht um Meiki, einem 14 Jahre alten Rüden, der in seinem bisherigen Leben schwer misshandelt und vernachlässigt und Zweibeinern daher mit einer gehörigen Portion Misstrauen begegnet. Erst im Tierheim Hage erfährt Meiki zum ersten Mal, was Liebe und Zuneigung bedeuten. Mittlerweile ist er schon alt und seine Knochen steif geworden, er ist sehbehindert und es musste ihm ein großer Tumor auf dem Rücken entfernt werden. Mit viel Zeit, Liebe und Zuneigung hat sich Bufdi  Alste sein Vertrauen erarbeitet. Doch ihre größte Sorge derzeit ist, was mit Meiki wird, wenn sie ab September nicht mehr im Tierheim ist. Welchen Schaden wird seine Seele nehmen, wenn seine Bezugsperson plötzlich weg ist? Alstes größter Wunsch ist, dass sich eine Pflegestelle für den alten Herrn findet. Hundefreunde mit einem großen Herzen und der Bereitschaft, sich Meikis Vertrauen zu erarbeiten, sind gefragt. Wer hat ein Körbchen frei?

Kater Whisky lebte im Dreck

Mitte Februar erhielten die Kollegen aus dem Tierschutzzentrum Pfullingen einen Anruf: Ein Mann erzählte, dass seine Mitbewohnerin vor zwei Tagen verstorben und ihr Kater noch bei ihm sei, er sich aber nicht um ihn kümmern könne. Da der Mann nicht mobil war, machten sie die Mitarbeiter auf den Weg, um den Kater abzuholen. Die Haltung des Katers war alles andere als artgerecht: in der Wohnung gab es kaum Tageslicht, überall lag Katzenstreu und sonstiger Unrat herum. Die ganze Wohnung stank nach Katzenurin, Alkohol und Zigarettenrauch. Ohne große Gegenwehr ließ er sich in die Transportbox verfrachten und war offensichtlich froh, diesen Ort des Schreckens zu verlassen.
Im Tierschutzzentrum wurde Whisky (*2014), so wurde er getauft, umgehend kastriert. Leider mag er keine Artgenossen. Und auch Menschen gegenüber verhält er sich relativ scheu, lässt sich aber schon mit Leckerlis aus der Reserve locken. Wir suchen für ihn ein ruhiges und stressfreies Zuhause als Wohnungskater in einem katzenerfahrenen Haushalt ohne Kinder.

Kleine Herzensbrecher in Not

Für Chihuahua Baby (geb. 2012) und ihren Freund Gismo (geb. 2010) war es ein Schock, als ihr Frauchen ins Pflegeheim kam und die beiden neben ihrer geliebten Bezugsperson auch ihr Zuhause verloren.

Im Tierheim finden sich die beiden verwöhnten Hundefreunde nur schlecht zurecht und sie können sich nicht so wirklich an den stressigen Tierheimalltag gewöhnen. Baby und Gismo suchen daher ganz dringend ein neues Zuhause mit einer festen Bezugsperson, die ihnen Halt und viel Liebe und Zuneigung gibt. Fremden gegenüber zeigen sie sich anfangs skeptisch, aber ihr Vertrauen kann man sich mit Liebe und Geduld natürlich erarbeiten.

Da die beiden Leidensgenossen sehr aneinander hängen, möchten wir sie nur zusammen vermitteln. Wer hat ein kuscheliges Körbchen frei?

Vier lange Jahre hat Linda gewartet

Ganz besonders leid tun einem immer die ängstlichen Tiere, die im Tierheim oft maßlos überfordert sind: Fremde Menschen, viel Lärm, wechselnde Artgenossen, viele gehen regelrecht unter und werden häufig übersehen. Eine von ihnen war Linda aus unserem Tierheim Bad Karlshafen. Vier lange Jahre saß sie im Zwinger, hat sich nie richtig eingelebt und der Alltag bereitete ihr eine Menge Stress. Halt bekam sie durch ihre Hundekumpels, doch die sah sie kommen und gehen. Nur Linda blieb. Da die Besucher sie fast nur von hinten sahen, gab es in den all der Zeit keine Interessenten für sie. Doch das Schicksal wendete sich zum Guten, als vor ein paar Wochen eine junge Frau ins Tierheim kam, die auf der Suche nach einem Zweithund war. Sie hatte auf der Homepage gelesen, dass Linda schon so viele Jahre im Tierheim sitzt und wollte sie jetzt unbedingt kennen lernen. Bereits bei ihrem ersten Besuch stimmte die „Chemie“ zwischen der Hündin und der jungen Frau. Linda nahm Leckerlies, ließ sich nach mehreren Besuchen schon etwas anfassen und schon bald konnte ihr ein Geschirr angelegt werden. Und kurze Zeit später durfte auch Linda endlich ihre Koffer packen. Dieses Happy End ist das beste Beispiel dafür, dass scheue Tiere wie Linda mit der richtigen Person wieder Vertrauen fassen können.

Ein Körbchen für Sorgenkater Günni

Für den schicksalsgeplagten Günni aus der Kasseler Wau-Mau-Insel hat sich das Blatt glücklicherweise ebenfalls zum Positiven gewendet. Der 15jährige Kater kam im Herbst letzten Jahres ins Tierheim, da sein Besitzer ermordet wurde und er sich in der Wohnung befand, als die Tat geschah. Als wäre dieses Erlebnis nicht schon schlimm genug, wurde er, im Tierheim angekommen, auch noch Leukose-positiv getestet, was seine Vermittlungschancen natürlich nicht erhöhte. Günni ist ein sehr menschenbezogener und verschmuster Kater. Und so war es den Mitarbeitern unbegreiflich, dass sich in den nächsten Monaten niemand für diesen tollen Kerl interessierte. Doch zu aller Freude machte sich Ende März trotz seiner Krankengeschichte und der Tatsache, dass seine Zeit nur begrenzt ist, eine liebe Katzenfreundin auf den Weg, um Günni kennenzulernen. Mit seinem Charme hat er seine neue Besitzerin bezirzt und um die Pfoten gewickelt. 'Insgesamt ist er so ziemlich der zutraulichste und unkomplizierteste Kater, den wir je erlebt haben. Total entspannt ....', schreibt seine neue Besitzerin aus dem neuen Zuhause. Wer will da noch behaupten, dass sich alte Tiere nicht mehr umgewöhnen!

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