PRESSEMITTEILUNG zum Welttierschutztag am 4. Oktober 2025

Gemeinsam für mehr Mitgefühl und konsequenten Schutz für Tiere

Köln, 4. Oktober 2025 – Zum Welttierschutztag appelliert der Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V. (bmt) eindringlich an Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, ihrer Verantwortung gegenüber Tieren gerecht zu werden. Es braucht mehr Empathie – und vor allem entschlossenes Handeln.

Tägliches Tierleid – ein systemisches Problem 
Ob in Tierversuchslaboren oder in der industriellen Tierhaltung: Millionen Tiere leiden täglich unter Bedingungen, die ihren natürlichen Bedürfnissen diametral entgegenstehen. Mäuse, Ratten und Affen werden in Versuchen missbraucht, während unzählige Rinder, Schweine, Puten und Legehennen in intensiven Haltungssystemen leben. Die hohen Verletzungsraten und Tierverluste werden als betriebswirtschaftliche „Kalkulation“ hingenommen. Bereits 2015 forderte der Wissenschaftliche Beirat für Agrarpolitik nicht nur aus Gründen des Tierschutzes eine grundlegende Neuausrichtung der Tierhaltung in Deutschland. Die aktuelle Praxis sei nicht zukunftsfähig – weder aus wissenschaftlicher noch aus gesellschaftlicher Sicht.

Politische Rückschritte statt Fortschritte
Statt Verbesserungen erleben wir derzeit auf Bundesebene besorgniserregende Rückschritte im Tierschutz. Die Absetzung der Bundestierschutzbeauftragten – einer bundesweit anerkannten Fachtierärztin für Tierschutz – und die Übertragung ihrer Tätigkeit an eine Staatssekretärin im Landwirtschaftsministerium ohne tierschutzfachlichen Background, besiegeln das Ende der Unabhängigkeit und Glaubwürdigkeit dieses wichtigen Amtes. Besonders irritierend: Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer stellt öffentlich den Zusammenhang zwischen Fleischkonsum und Klimaschutz infrage. Gleichzeitig setzt sich der gelernte Metzgermeister für niedrigere Fleischpreise und höheren Konsum ein – entgegen wissenschaftlich belegter Fakten und Empfehlungen des Umweltbundesamtes.

Tierleid im Wohnzimmer 
Auch im privaten Bereich ist Tierschutz oft Mangelware. Exotische Tiere fristen ihr Dasein in ungeeigneten Terrarien, Hunde und Katzen werden nach Schönheitsidealen gezüchtet, die ihnen schweres Leid zufügen. Pferde werden nicht selten dem sportlichen Ehrgeiz ihrer Halter geopfert.

„Tierschutz beginnt im Alltag“ 
„Tierschutz ist eine gesamtgesellschaftliche Daueraufgabe“, betont Karsten Plücker, Vorsitzender des bmt. „Beim Tierschutz ist jeder jederzeit gefordert. Tierschutz beginnt beim Einkauf, in der Freizeit und im täglichen Umgang mit unseren tierischen Mitbewohnern.“ Plücker fordert von der Politik, das Staatsziel Tierschutz gemäß Artikel 20a des Grundgesetzes endlich ernst zu nehmen und entsprechend zu handeln.

Der Welttierschutztag geht auf eine Initiative des Schriftstellers Heinrich Zimmermann aus dem Jahr 1924 zurück. Er wird am Gedenktag des Heiligen Franz von Assisi begangen – dem Schutzpatron der Tiere. Der Aktionstag erinnert daran, dass jedes Lebewesen ein Recht auf Schutz, Würde und ein artgerechtes Leben hat.